Wenn ich an die Sommer meiner Kindheit denke, muss ich unweigerlich lächeln, weil mir eine schöne Erinnerung nach der anderen in den Sinn kommt. Was fast alle miteinander verbindet, ist mein Bruder Clemens.
Als Kind war eine meiner Lieblingbeschäftigungen das Lesen. Wenn ich in ein Buch vertieft war, vergaß ich alles um mich herum. Meine Eltern sagten oft kopfschüttelnd, dass ich „von Luft und Buchstaben“ lebe. Schwierig war dieses Hobby für meinen Bruder Clemens. Er ist ein sehr aktiver Mensch und wollte immer etwas unternehmen: „Dagmar, gemma aussi!“ „Dagmar, spü ma wos!“ Mich nervte es meistens, wenn er mich aus einer meiner spannenden Bücherwelten rausriss. Jetzt empfinde ich dagegen große Dankbarkeit: Ich er innere mich kaum an die Bücher, die ich in den Sommerferien verschlang, aber die Abenteuer mit meinem Bruder haben sich eingeprägt. Ob Lagerfeuer, Zelten, Baumhausbauen, Frisbee, Tischtennis, Radtour, Picknick auf dem Dach unserer Hütte (das war natürlich verboten), Traktorfahrten – nichts von dem hätte ich je erlebt, wenn sich Clemens aller Ablehnung zum Trotz nicht immer wieder um mich bemüht hätte. Danke, dass du mir gezeigt hast, wie spannend die Welt, ist und mich vor dem Dasein als Bücherwurm gerettet hast!
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