Gedanken von Anna Berger aus Ottnang zum gedankenlosen Verhalten in der Natur.
Ausgabe: 1998/33
12.08.1998 - Kirchenzeitung der Diözese Linz
Anna Berger aus Ottnang am Hausruck hat sich über manch gedankenloses Verhalten in der Natur Gedanken gemacht: Der kleine Ortsbach brauste friedlich in einem gleichmäßigen Tempo dahin. Eines Tages aber kamen Leute, die der Ortsbach noch nie gesehen hatte. Sie machten ganz in seiner Nähe ein Picknick. Ungestört aßen und plauderten sie. Später spielten die Kinder mit einem Ball. Plötzlich wurde dieser kaputt, und sie warfen ihn einfach in den Bach. Dann geschah aber noch etwas: Sie warfen auch den ganzen Müll vom Picknick in den Bach. Der Ortsbach ärgerte sich: „Ich bin doch kein Müllentsorger!“ Er blieb aber gelassen und brauste wieder im gewohnten Rhythmus dahin. Doch er mußte oft an die Menschen denken. Warum konnten sie ihm so etwas antun? Nach eine Woche kamen die unbekannten Leute wieder und machten nochmals ein Picknick. Auch diesmal warfen sie zum Schluß den Müll wieder in den Ortsbach. Jetzt riß dem Bach aber die Geduld. Er spritzte die Menschen von oben bis unten ordentlich naß. Das war ihnen eine Lehre – der Ortsbach aber hat sie nieder wieder gesehen.