Familienpolitik: Viel Geld verhindert nicht die Armut
Ausgabe: 1998/33
12.08.1998 - Kirchenzeitung der Diözese Linz
Österreich gehört mit Belgien und Frankreich zu jenen drei Ländern, die weltweit am meisten für die Familienförderung ausgeben. Dennoch sind mehr als 305.000 Kinder armutsgefährdet, ist das Armutsrisiko von Eltern mit zwei Kindern das Zweieinhalbfache, bei drei Kindern das Fünffache im Vergleich mit Kinderlosen. Ein Hauptgrund darür ist, daß die Berufschancen und Einkommensmöglichkeiten von Frauen mit steigender Kinderzahl rapide abnimmt. Die Familienpolitik reagierte zuletzt auf diese Lage mit einem einkommensabhängigen Zuschlag für Mehrkindfamilien zur Familienbeihilfe. Weitere aktuelle Vorschläge: Kürzeres, aber höheres (80% des Letztbezuges) Karenzgeld soll Frauen rascher in den Beruf zurück- und mehr Väter in Karenz bringen (LIF); Recht auf Teilzeitarbeit und mehr ganztägige Kinderbetreuungseinrichtungen; Betreungsscheck. KNA-Bild