Die Atomkraftwerksgegner schöpfen nach den Wahlen in der Slowakei und in Deutschland neue Hoffnung. Es könnte leichter werden, Atomprojekte zu stoppen.Die Bundestagswahlen in Deutschland haben den Blick auf die zweite große Wahl in Österreichs Umgebung etwas verstellt. Und doch ist die Wahl in der Slowakei, bei der der bis dahin amtierende Ministerpräsident Meciar eine schwere Niederlage hinnehmen mußte, die vielleicht bedenkenswertere. Nicht nur, was den Ausgang betrifft.Im Wahlkampf holte sich Meciar Wahlhelferinnen aus dem Ausland. Das ist mittlerweile üblich. Prominente „internationale“ Personen, von denen jede/r wenigstens annähernd weiß, wofür sie stehen, werden zur Unterstützung bei Wahlkämpfen aufgeboten. Das besondere an der internationalen Wahlhilfe für Meciar ist aber die Person Claudia Schiffer, die eigens für einen kurzen und hochdotierten Einsatz in die Slowakei kam. Nur, wofür ist Claudia bekannt, was ist ihr ein Anliegen, wofür tritt sie ein? Sie hatte eine ganz andere Funktion: ähnlich der Frau auf dem Plakat, mit dem für Autos geworben wird. Alleine die Prominenz und die Schönheit, nicht der Inhalt ist gefragt. Er ist doch gefragt, der Inhalt. Das ist die gute Nachricht aus der Slowakei. Denn Meciar konnte sich noch so aufmascherln, die Blöße der Unterdrückung politisch Andersdenkender und der Machtgier konnte er nicht zudecken.Wahlen sind das Klavier, auf dem die Bevölkerung Gott sei Dank gut zu spielen weiß.