Vor kurzem gastierte DJ Bobo in der Linzer Sporthalle. Durch die Kirchenzeitung erhielten wir die Möglichkeit, bei diesem Konzert ganz vorne im Pressegraben dabei zu sein. Dieser „Graben“ ist ca. zwei Meter breit und direkt zwischen Bühne und Publikum. Da gibt‘s den besten Ausblick auf die Bühne und man ist den Blicken und Fragen der Fans ausgesetzt.So kommt es auch, daß wir gefragt werden, welche Zeitung wir vertreten. Die Antwort verblüfft: „Kirchenzeitung“. Was hat ein Popstar wie DJ Bobo mit der Kirche zu tun?Einige lachen uns aus, andere schimpfen drauf los, doch manche hören uns zu. Wir kommen auch mit Leuten von anderen Zeitungen und vom Radio ins Gespräch. Ihre Meinung von der Kirche ist im Allgemeinen nicht besonders gut, aber unser Auftreten gefällt. Sie finden es schön, daß ein Aufbruch spürbar wird. Ja, so ist das: Kirche ist nicht immer „out“ und verschließt auch die Augen nicht vor allem Neuen und Modernen. Die Kirche ist zum Teil auch jung und unternehmungslustig. Daher sind wir beim Konzert und es interessiert uns, unsere Erfahrungen an junge Leute weiterzugeben. Für uns war es jedenfalls sehr spannend, diese Gespräche zu führen und vielleicht ein wenig die Vorurteile gegen die Kirche, die ja „soweit weg und so alt“ ist, auszuräumen.DJ Bobo selber hat nicht unbedingt etwas mit der Kirche zu tun. Aber es gibt Ähnlichkeiten. Beim Song „Pray“ etwa gehen er und seine sonst so sportlichen TänzerInnen in Kutten gehüllt und betend auf der Bühne umher und die Fans singen mit und tanzen dazu. Die meisten Lieder von DJ Bobo handeln von Liebe, Frieden, Freiheit und Völkerverständigung… Sind das nicht eigentlich sehr christliche Werte und Motive? Auch sein Auftreten und die Organisation des Konzerts vermittelt: „Wir wollen die Welt zum Guten wandeln.“ Konkrete Handlungsansätze dieser Absicht fehlen aber. Was bleibt, ist eine gelungene Show und Tanzperformance.