Es war Mitternacht, als der Bombenhagel über Bagdad begann. Die Auseinandersetzung über die Berechtigung des Militärschlags der Vereinigten Staaten von Amerika und der Briten setzte sofort ein. Ein Befreiungsschlag aus der für Präsident Clinton schwierig gewordenen innenpolitischen Situation wurde als Motiv vermutet. Was wirklich der Grund für den Militärschlag war, kann hier nicht beantwortet werden.Fest steht: Dieser Angriff bringt Leid und Trauer über viele Familien im Irak. So bleibt die Frage: Wurde wirklich keine der Möglichkeiten ausgelassen, die eine friedliche Lösung des Konflikts erlaubt hätten? Internationale Organisationen haben immer wieder auf die große Not im Irak aufmerksam gemacht, die aus dem Wirtschaftsembargo kommt. Vor allem die Kinder sind Leidtragende der Versorgungsengpässe, vor allem im medizinischen Bereich, geworden. Man hat die Waffen inspektiert. Aber man hat nicht das Leid inspektiert, die Not der Menschen im Land. Die Grenze zwischen verantwortungsbewußtem Handeln und Verantwortungslosigkeit ist fließend, oft schwer zu treffen, zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich auch schwer zu beurteilen. So bleibt die Trauer: Wieder wurde der Sprache der Waffen mehr vertraut als der Macht friedlicher Mittel. Es bleibt die Trauer über Menschen, die ihr Leben verloren haben. Vor Weihnachten denken Christen an eine andere Nacht. Sie hat nicht Bomben gebracht. In einem unscheinbaren Winkel der Erde begann, was die Mächte der Welt so schwer zustandebringen: der