Alljährlich pilgern tausende Besucher zu den Weihnachtskrippen des Salzkammergutes, um die typischen Krippenfiguren zu bewundern. Der Ebenseer Franz Frey erweckt als Krippenschnitzer Figuren wie „Vata, laß mi a mitgeh“, „Hirtenschlaf“, „Urbal mit da Leinwand“, „Weintraubentraga“ sowie Könige, Lämmer und Kühe zum Leben. Die Figuren entstehen zuerst im Kopf, die Ideen findet er bei ausgedehnten Spaziergängen, erzählt Franz Frey. Zuhause angekommen wird das innere Bild zu Papier gebracht und er fertigt eine Vorder-, Seiten- und Rückenansicht an. Alle Körperdrehungen sowie die Anatomie der späteren Figur müssen dabei exakt stimmen. „Was dann folgt ist reine Schnitztechnik“, erklärt Frey bescheiden. So als ob die Bearbeitung des zweijährigen, sorgsam ausgewählten Lindenholzes ein Kinderspiel wäre. Zum Schnitzen ist für ihn, der das Talent vom Vater geerbt hat, „eine eigene Stimmung notwendig“. Erst im Herbst, wenn die Tage grau und kürzer werden, zieht sich Franz Frey in seine Werkstätte zurück, wo er zu Geißfuß, Bohrer, Hohleisen und Schnitzmesser greift. Das Bemalen der Figuren ist ein separater Arbeitsvorgang, der besondere Präzision und Kreativität erfordert. Das aufwendige Ritual beginnt mit einer heißen Lehmtränke, um die Krippenfiguren bruchfest zu machen. Anschließend wird ein Kreidegrund aufgetragen, dann kommen die Farben drauf. Für die Kleidung sorgt dann seine Frau Theresia.