Die Bilder der Hilfsbereitschaft, mit der Menschen auf den Bahnhöfen in Wien, Linz oder Salzburg den tausenden Schutz suchenden Flüchtlingen begegnen, die derzeit von Ungarn kommend via Österreich vor allem nach Deutschland unterwegs sind, lassen einem das Herz aufgehen und die Tränen in die Augen steigen. Es berührt zutiefst. Alle Achtung vor den vielen privaten freiwilligen Helferinnen und Helfern, den Hilfsorganisationen, aber auch den Österreichischen Bundesbahnen und den Einsatzkräften wie der Rettung und der Polizei, die Menschlichkeit und Wärme an den Tag gelegt haben. Versorgt wurden und werden die Notleidenden mit Essens- und Trinkpaketen, mit Kleidung, Schuhen und Regenschutz, mit Decken und Liegen zum Ausruhen, mit Hygieneartikeln und bei Bedarf auch medizinisch. Tausende Sachspenden sind eingegangen. Dolmetscher bieten ihre Unterstützung spontan an. Diese Hilfe ist großartig und überwältigend.
Nach den dramatischen Bildern im menschenverachtenden Umgang mit Flüchtlingen, etwa in Ungarn, zeigt sich hier eine andere Seite. Auch so kann es gehen. Wenn man will. Wenn man solidarisch gemeinsam zusammensteht und hilft. Es zeigt auch, dass diejenigen, die Flüchtlinge unterstützen wollen, im Gegensatz zu jenen, die gegen Flüchtlinge mobil machen, in der Mehrheit sind. Es ist absolut nachvollziehbar, dass Menschen, die in Krisenregionen leben, ihr Land wegen Krieg, Bombardierungen, Anfeindungen oder Terror verlassen – in der Hoffnung, woanders ein besseres Leben beginnen zu können. Wer würde das nicht tun, wenn er in solch einer Situation wäre?