Der Caritas-Mitarbeiter in Feldkirch war mit dem ersten Hilfstransport aus Vorarlberg nach Albanien unterwegs.
Für Martin Hagleitner-Huber war es nicht ganz einfach, vor dem Flüchtlingslager der albanischen Hafenstadt Durres aus dem Caritas-Auto mit Wiener Kennzeichen auszusteigen. „Die Leute erwarten sich Hilfe, aber die Hände waren schon leer“, sagt der Leiter der Auslandshilfe der Caritas Vorarlberg. Und als es kurz darauf zu regnen begann, war für viele Vertriebene nicht einmal mehr im Zeltlager ein Platz frei. „Ein Bild, typisch für das Flüchtlingsdrama. Was in dieser Situation abläuft, zeigt kein Fernsehbild.“
Dennoch sind es die Fernsehbilder, die erst aus diesem Elend die Katastrophe machen, „auch wenn es sich brutal anhört“. Der 34jährige vergleicht es mit Äthiopien, das seit Monaten in einem blutigen Krieg mit seinem Nachbar Eritrea steht, und wo auch die Caritas hilft.
Hagleitner-Huber, dessen Caritas-Engagement als Zivildiener begann, begrüßt es, daß die über 300 Spendenmillionen aus „Nachbar in Not“ nun nicht mehr nur für das Österreich-Camp zur Verfügung stehen. Jetzt müßten auch dorthin Lieferungen organisiert werden, wo internationale Hilfe kaum ankommt: in den Süden Albaniens. Aber auch eine Entscheidung der Caritas-Vorarlberg sei richtig gewesen: die jährliche Kirchensammlung für die Inlandshilfe wurde spontan in Kosovo-Hilfe umgewidmet; und statt 400.000 Schilling (1998) über 2,2 Millionen am Sonntag abgesammelt.