In OÖ. setzt man nicht nur ind er Stadt auf Jugend-Sozialarbeit
Ausgabe: 1999/27, Streetwork
06.07.1999 - Kirchenzeitung der Diözese Linz, Lothar Jochade
Wer kennt das nicht? Jugendliche die herumhängen - in Parks, am Stadtplatz, auf Spielplätzen auf den Bänken sitzen, lärmen, Müll hinterlassen.
Die Anrainer beschweren sich. Die Gendarmerie kommt. Schließlich die Lösung: Die Bänke auf dem Stadtplatz werden abmontiert, im Park wird abends die Beleuchtung abgeschaltet, und der Spielplatz wird von einem privaten Wachdienst beaufsichtigt. Die Jugendlichen sind weg.In Oberösterreich versucht man seit einigen Jahren, einen anderen Weg zu gehen: Das Interesse gilt den Problemen, die Jugendliche haben. Probleme, die sie machen, sind Ausdruck dafür, daß sie keinen Platz in der Gesellschaft finden, daß sie nicht gebraucht werden, daß ihnen Orientierung und Zukunft fehlt. Und es wird versucht, auf diese Jugendlichen zuzugehen, was mit den herkömmlichen Formen der Sozialarbeit nur schwer gelingt.
Streetworker, die nun auch verstärkt im ländlichen Raum eingesetzt werden, gehen in Lokale, in die Parks, dorthin, wo sich Jugendliche aufhalten, suchen Kontakt mit ihnen, stehen als Ansprechpersonen zur Verfügung. Sie unterstützen Jugendliche durch Beratung, Begleitung zu Behörden, zum Arbeitsamt, zur Gendarmerie, sie vermitteln bei Konflikten – mit den Eltern, in der Schule, mit den Anrainern.
„Die Arbeit der Streetworker im ländlichen Raum in OÖ hat sich bewährt und soll weiter ausgebaut werden“, meinte Soziallandesrat Josef Ackerl kürzlich bei einer Fachtagung im Schloß Puchberg. Die finanziellen Mittel dafür kommen vom Land und den Gemeinden. Ein Beweis dafür, daß man in OÖ auf Integration statt auf Ausgrenzung setzt.
Nähere Infos über Streetworker bei: Verein Initiativen für soziale Integration, Steingasse 25, 4020 Linz, 0732/785 979-31