Für Schüler und Eltern gibt es viele Hilfen. Wir sagen, was und wie.
Ausgabe: 1999/38, Schule, Rat, Hilfe, Serie
21.09.1999
- Elisabeth Leitner und Ernst Gansinger
Rund 18.000 Schulanfänger gibt es heuer in Oberösterreich. Die Schule greift tief ins Leben der Menschen ein. Mit einer Fülle von Angeboten versuchen Land, Bund, Kirche und andere Einrichtungen Schülern und Schülerinnen sowie den betroffenen Eltern mit Rat und Tat, aber auch mit materieller Hilfe zur Seite zu stehen.
Die Vielzahl der Serviceleistungen bleibt oft ungenutzt, weil die Betroffenen unter dem Eindruck des Neuen zu Schulbeginn vieles gar nicht erfahren. Die Kirchenzeitung bietet eine Übersicht über die Angebote. In sechs aufeinander folgenden Ausgaben bringen wir das Lebensfeld Schule zur Sprache.
Schon im Herbst stehen viele vor der Frage, wie und wo es nach einem Schulwechsel im kommenden Jahr weitergehen wird. In der Reihe „Lebensfeld Schule“ erfahren sie, welche Alternativen es gibt,und was man beim Entscheiden bedenken sollte.
Schule: Rat und Hilfe für alle
Für Eltern, Schüler/innen und Lehrer/innen stehen viele Unterstützungen offen
Mitten im Prüfungsstress schreien Schüler/innen oft nach einer Ruhepause, die länger als 15 Minuten dauert. Eltern suchen nach finanzieller Entlastung und auch Lehrer/innen brauchen Hilfe.
Angebote für Schüler/innenEine „Auszeit“ für Schüler/innen ermöglichen folgende Regelungen: Gesetzlich erlaubt sind ein- und mehrtägige Schulveranstaltungen inner- und außerhalb des Schulgebäudes (ab der 9. Schulstufe: bis zu sechs Tagen). Schulveranstaltungen dienen der Ergänzung des Unterrichts und sollen einen direkten Kontakt zum „wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und kulturellen Leben ...“ ermöglichen (Schulunterrichtsgesetz, § 13 Abs. 1).
Im Rahmen der „religiösen Übungen“ (maximal 20 Unterrichtseinheiten pro Schuljahr und Klasse) können bis zu zwei Tage im Klassenverband organisiert werden. Darüberhinaus gibt es auch Angebote für Schüler/innen, die als Freizeitangebote nicht das Schulgesetz betreffen, z. B. GELE-GELE-Wochen oder Schulseminare.Diese den Schulalltag unterbrechenden Tage können genutzt werden, um die Klassengemeinschaft zu verbessern, einander näher kennen zu lernen, um anstehende Probleme auszusprechen oder auch, um über wichtige Lebensfragen nachzudenken und die Persönlichkeitsentwicklung voranzutreiben.
Gemeinsam leben
Unter dem Motto „Gemeinsam leben – Gemeinsam lernen“ (GELE-GELE) verbringen die Schüler/innen eine Woche lang die Zeit nach dem Läuten der Schulglocke gemeinsam in einem Quartier, das sie sich selbst ausgesucht haben. Ein Team der KSJ ist vor Ort dabei. Gemeinsam wird zunächst gefrühstückt, nach dem regulären Unterricht beginnt die gemeinsame Freizeit: Kochen, Hausaufgaben erledigen, Spiel, Spaß und Action stehen auf dem Programm. Gele-Gele-Wochen sind außerschulische Veranstaltungen, die Aufsichtspflicht obliegt dem KSJ-Team. Für Schüler/innen ab der AHS-Oberstufe, BHS, BMS.
Orientierungstage
Orientierungstage sind eine abwechslungsreiche Möglichkeit für jene Schulklassen, die ein bis zwei Tage außerhalb der Schule verbringen wollen und bereit sind, sich kreativ mit verschiedenen Fragen auseinander zu setzen. Diese – auch von der Klasse vorgeschlagenen – Themen können sein: Liebe, Freundschaft, Sexualität, Klassengemeinscht, Wertvorstellungen, Glaube, Kirche, Leben. Die Teilnahme ist freiwillig und für Schüler/innen ab 14 Jahren gedacht. Gestaltet und begleitet wird ein Orientierungstag von Leiter/innen der KSJ.
Schulseminare
Wenn es in der Klasse nur noch „Stunk und Zoff“ gibt, dann könnte dieses Seminar mit spielerischen Lösungen für Konflikte ein möglicher Weg aus der Krise sein. Weitere Seminarthemen: „Matura – was dann?“, „Angstfreies Lernen – Lernen mit Erfolg“.
Was tun nach der Matura? Die Voraussetzung zum Studium erwirbt man nicht nur mit der Matura, auch Studienberechtigungsprüfung und Berufsreifeprüfung öffnen die Tore. Schulservicestelle des Landesschulrates, Sonnensteinstraße 20, 4020 Linz, Tel.: 0732/70 71-9121 bzw. 9122. Für die Studienberechtigungsprüfung auch: Joh. Kepler-Uni Linz, Altenberger Straße 69, 4040 Linz, Tel.: 0732/24 68-3275 bzw. 3276.
Angebote für Lehrer/innen
Weiterbildung
Angebote für Fort- und Weiterbildung bietet das Religionspädagogische Institut der Diözese Linz.Auf dem Programm stehen Veranstaltungen, die von Pädagogik über Spiritualität bis zu aktuellen gesellschaftlichen Themen reichen. Aus dem Programm: Advent- und Fastenbesinnung, „Moderation – Hilfe zu effizientem Unterricht“, „Wie leite ich Besprechungen?“, „Kirche medial – Wie erreicht die Kirche die Kinder des Medienzeitalters?“, „Abgrenzen und Durchsetzen“.Für Lehrer/innen, die nach neuen Kraftquellen suchen und ihre Pädagogik hinterfragen möchten, empfiehlt sich folgender Schnupperkurs: „Ich möchte leben, während ich arbeite“ (Einführung in die Themenzentrierte Interaktion von Ruth C.Cohn, 21. bis 24.Juni 2000)
Die Angebote des RPI richten sich an Religionslehrer/innen, Kindergärtner/innen, Horterzieher/ innen und Lehrer/innen aus den katholischen Privatschulen.
Detail am Rande: Gesetzlich besteht für Bundes- und Landesbedienstete die Pflicht zur Weiterbildung. Über das Ausmaß der Fortbildung entscheidet die jeweilige Schule im Rahmen der Schulautonomie.
Finanzielle Unterstützungen
Schülerbeihilfe
Die Schülerbeihilfen werden in diesem Schuljahr aufgestockt, für OÖ. wird sich damit der Betrag von ca. 80 Millionen Schilling auf 100 Millionen Schilling erhöhen. Ausschlaggebend für die Zuerkennung ist die Höhe des Familieneinkommens und der Notendurchschnitt (2,9). Auch Flüchtlinge und Schüler aus anderen Ländern können unter bestimmten Voraussetzungen die Leistungen in Anspruch nehmen.Es gibt Heimbeihilfe, Fahrtkostenzuschuss und Schulbeihilfe, beim Besuch einer Mittleren oder Höheren Schule oder einer Schule für Berufstätige bzw. einer Schule für den medizinisch-technischen Fachdienst. Im Falle einer Teilnahme an einer Schulveranstaltung gibt es für Schüler Unterstützungen. Ebenso können Schüler an Schulen für Berufstätige eine Beihilfe beziehen, wenn sie sich zur Vorbereitung auf die Reifeprüfung gegen Entfall der Bezüge freistellen lassen (höchstens sechs Monate).Bei Nachmittagsbetreuung gibt es Ermäßigung der Elternbeiträge, Anträge liegen in den Direktionen der Schulen auf.
Information: Landesschulrat für OÖ, Frau Berthelot, Tel.: 0732/70 71-2211 bzw. Broschüre der AK für OÖ (Bestellung bei Frau Reisinger, Tel.: 0732/69 06-2619).
Schulfahrtbeihilfe/ Schülerfreifahrt
Wird für Schüler, die eine öffentliche oder mit Öffentlichkeitsrecht ausgestattete Schule im Inland besuchen, Familienbeihilfe bezogen und liegen zwischen Wohnung und Schule mindestens zwei Kilometer, kommt gestaffelt nach Entfernung und Häufigkeit der Inanspruchnahme eine Beihilfe zur Auszahlung (10 Monate), wenn keine Schülerfreifahrt in Anspruch genommen werden kann. Der diesbezügliche Antrag ist bis 31. 12. des Kalenderjahres, in dem das Schuljahr endet, beim Finanzamt einzubringen. Schülerfreifahrt wird aufgrund einer Schulbestätigung von damit beauftragten Verkehrsunternehmen durchgeführt. Sie ist an einen Eigenanteil gebunden. Formulare gibt es in den Schulen.
Service-Broschüren
Die oö. Arbeiterkammer hat zu verschiedenen Themen Info-Broschüren erstellt: Heimplätze, Lernhilfen, Schülerbeihilfen, Studienbeihilfen.
AK für OÖ, Abteilung Bildung und Kultur, Volksgartenstraße 40, 4020 Linz, Tel.: 0732/69 06-2618 bzw. 2619.
Der Kath. Familienverband hat ein „Schul-Handbuch“ für Elternvertreter herausgebracht. Es enthält neben Infos zu Aufgaben und Rechte der Elternvereine, detaillierte Informationen zu den Schulgemeinschafts-Foren sowie zur Schulorganisation.
Aus 53 Spielen kann man im Verleih des WEKEF (Arbeitskreis für Weltkirche und Entwicklungsförderung) auswählen. Themen sind: Eine Welt („Dritte Welt“), Arbeit, Wirtschaft, Globalisierung, Überlebenskampf ... Die Brett-, Plan- und Würfelspiele ermöglichen Schüler/innen einen kreativen Zugang zur Eine-Welt-Thematik und können für den Lehrer eine Entlastung des Unterrichts bedeuten. Der Verleih der Spiele ist im WEKEF kostenlos. Weiters gibt es für Jugendliche im Alter von 13 bis 16 Jahren Unterrichts-Bausteine zum Thema Arbeit. Schwierige Themen wie Arbeitsmarkt, Arbeitslosigkeit, Berufsziele, Globalisierung, Gewinne ohne Grenzen sowie Zukunft der Arbeit werden hier schülergemäß aufbereitet. Die Bausteine eignen sich auch für die „Berufsorientierung“ in der 8. und 9. Schulstufe.Im Folder „Arbeitskraft“ werden alle Schulangebote zum Thema „Arbeit“ näher beschrieben. Kostenlos erhältlich im WEKEF-Büro.
Erlebnisorientiertes zweistündiges Programm für Kinder und Jugendliche ab ca. 10 Jahren in Schulklassen sowie mehrstündige Veranstaltungen (halbtägig): Zum Beispiel CHI FAN – Essen in China, Die Schatztruhen des Menschen, Im Zeichen des Mandalas, Die Reise nach China.
Dreikönigsaktion der Jungschar, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz, Tel.: 0732/76 10-3342
Globales Lernen
Auf Seite 16 stellen wir weitere Unterrichtsmaterialien zum Thema „Eine Welt“ vor.
Verkehrserziehung
Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) bietet spezielle Unterrichts-Materialien für verschiedene Unterrichtsgegenstände an, auch für Religion. Für die 6. Schulstufe hat er eine Unterrichtsmappe zusammengestellt, in der sich unter dem Titel „Mobilität lernen“ alles um den Verkehr dreht. Bis zum 31. Oktober kann diese Mappe zum Vorzugspreis von S 400,– (später: S 500,–) bezogen werden.
Unfallversicherung Unfall-Vorbeugung für Schüler/innen
Alle Schüler/innen, egal welcher Staatsbürgerschaft, sind bei der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) unfallversichert. Die AUVA ist an Unfallverhütung interessiert und bietet Unterrichtsmaterialien an
Die „OÖ. Familienakademie“ der OÖ. Kinderfreunde lädt ein zu „Eltern aktiv . . . - Seminaren“. An 30 oö. Standorten werden ab Ende September diese Seminare angeboten.