Wort zum Sonntag
Ein Gebet hat am Dienstagabend im Linzer Domcenter den Auftakt zum traditionellen Medienempfang von Bischof Manfred Scheuer eröffnet. Der sichtlich betroffene Bischof lud die Vertreterinnen und Vertreter von Medien und Kirche in Oberösterreich ein, für die Opfer der Bluttat in Graz und ihre Angehörigen ein Vater Unser zu sprechen.
"Wir denken an die Toten. Unser Mitgefühl gilt den Eltern, den Großeltern, dem Lehrerkollegium, den Mitschülerinnen und Mitschülern, den Freunden", so Bischof Scheuer wörtlich. Jedes Wort sei angesichts der Tragödie von Graz "zu wenig oder zu viel, falsch und fehl am Platz".
Ein solches Ereignis sei auch eine Belastung für Journalistinnen und Journalisten, so der Bischof weiter: "Wie soll man darüber berichten? Wie kommt man der Informationspflicht nach, wie bezeugt man Empathie? Schafft man die Balance zwischen der gebotenen Sachlichkeit und dem Bedürfnis nach Geschichten? Kann man hier überhaupt angemessene Ausgewogenheit erreichen? Wie kann man über ein Ereignis Tausende von Zeichen schreiben, wenngleich bewusst ist, dass Worte überflüssig sind?" - Auch Journalistinnen und Journalisten kämen hier an ihre Grenzen. Und er wolle diesen seinen Respekt ausdrücken für ihre - auch emotional belastende - Arbeit.
Er wolle Danke sagen für einen "sorgsamen Journalismus, für Einfühlungsvermögen und für den Verzicht auf Skandalisierungen". Und er danke für einen "behutsamen Umgang mit Sprachlosigkeit", so der Bischof und in Richtung der Medienschaffenden wörtlich: "Ich danke Ihnen für die Abwägung darüber, was geschrieben werden kann und was ungeschrieben bleiben muss. Ich danke Ihnen, dass Sie sich Ihrer Verantwortung bewusst sind."
Wort zum Sonntag
Turmeremitin Birgit Kubik berichtet über ihre Woche in der Türmerstube hoch oben im Mariendom Linz >>
Die KIRCHENZEITUNG bietet vielfältige Angebote für Pfarren:
Jetzt die KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>