Die Katze springt auf den Esstisch und fetzt die Zähne in ein Wurstsemmerl. Doch damit nicht genug. Ein Unter Uns von KirchenZeitungs-Redakteur Paul Stütz.
Ausgabe: 2015/45
03.11.2015 - Paul Stütz
Unser Kater Findus hält uns auf Trab. Er springt auf die Arbeitsplatte der Küche, steckt seinen Kopf in einem unbeobachteten Moment schnell in das Häferl, schleckt die Milchreste raus. Wir schimpfen, schuldbewusst gesenkter Blick des Katers. Er läuft zur Terrassentür, dreht eine Runde im Garten. Zwei Minuten später, klägliches Miau, bittet er um Einlass, er hat längst vergessen, glückliche Katze. Dann springt er auf den Esstisch und fetzt seine Zähne in ein Wurstsemmerl. Als Krönung leckt er noch am Kuchen, den ich gerade frisch gebacken habe. Kurz darauf sitze ich am Computer, will schnell etwas erledigen, hüpft er auf die Tastatur, Absturz. Zwei Jahre ist Findus alt und eigentlich eine erwachsene Katze. Am Anfang habe ich noch „Nein, Nein!“ geschrien, wenn er etwas angestellt hatte. Das spare ich mir mittlerweile. Es nützt ja doch nichts. Als wir im Sommerurlaub waren, hat er in guter Kooperation mit unserer zweiten Katze die Nassfutterpackungen erwischt und komplett zerbissen. Resultat: total versauter Teppich. Erinnert ein bisschen an das Verhalten von Teenagern, wenn sie sturmfreie Bude haben. Ich wollte immer Katzen, weil ich der Falsche bin, um einem Tier Kommandos zu geben. Dass meine Autorität ständig von meinem Kater infrage gestellt wird, darauf war ich aber nicht vorbereitet.