Im Wappen der Gemeinde Feldkirchen ist der markante, frei stehende gotische Westturm der Pfarrkirche abgebildet. Dies als Hinweis auf den Ortsnamen – „Kirche auf dem Felde, in der Ebene“. Die Wellenlinie ist Symbol für die Donau, die im Süden und Osten die Gemeindegrenze bildet, und für den Pesenbach, der durch das Gemeindegebiet fließt. Das Gold in der Mitte ist Ausdruck für die fruchtbaren Ebenen in der Gemeinde.
Feldkirchen wurde erstmals im Jahr 1143 urkundlich erwähnt. Die Pfarre „Veltkirchen“ kommt durch Tausch von der Diözese Passau an das Stift St. Florian. Der Bischof in Passau erhält dafür Zehentabgaben im niederösterreichischen Sindelburg.
Die Pfarrkirche ist dem hl. Michael geweiht, was auf eine sehr alte Seelsorgestelle hinweist. Die Gründung der Pfarre reicht ins 11. oder Ende des 10. Jahrhunderts zurück. Feldkirchen liegt im Gebiet der alten Pfarre Eferding, deren Nachfolge Feldkirchen als „Christianisierungspfarre“ nördlich der Donau antrat. Vom ursprünglichen Pfarrgebiet wurden St. Martin, Herzogsdorf und Goldwörth eigene Pfarren. Pesenbach ist noch heute eine Filialkirche in Feldkirchen.
Filialkirche in Pesenbach ist beliebtes Wallfahrtsziel
Am 6. November wird das Fest des heiligen Leonhard gefeiert. Ein wichtiges Datum für Feldkirchen, obwohl die Pfarrkirche dem hl. Michael geweiht ist.
Am 6. November wird in der Filialkirche in Pesenbach das Fest des heiligen Leonhard gefeiert, des Patrons dieser Kirche. Um 9 Uhr beginnt der Festgottesdienst, P. Reinhold Dessl aus Gramastetten wird ihn zelebrieren und die Festpredigt halten. Die Mitfeiernden aus den Nachbarspfarren kommen auch zu Fuß zur Kirche. An diesem Tag und am darauf folgenden Sonntag gibt es auch den Leonhardi-Kirtag.
Winterzeit in Pesenbach
Mit dem Fest des hl. Leonhard beginnt in Feldkirchen sozusagen die Winterzeit: Am Sonntag nach dem Festtag wird der letzte Pfarrgottesdienst des Jahres in der Kirche in Pesenbach gefeiert. Dann schließt sie ihre Türen bis zum nächsten Frühjahr. Das hat einen einfachen Grund: Es gibt keine Heizung.Im Sommer wird einmal im Monat der Pfarrgottesdienst in Pesenbach gefeiert und einmal wöchentlich eine Abendmesse. Diese Sommerzeit beginnt mit Ostern. Das Pfarrleben ist durch die große Filialkirche nicht beeinträchtigt. Der Mittelpunkt der Aktivitäten in Feldkirchen ist eindeutig bei der Pfarrkirche.
Legenden
Über die Gründung der Kirche in Pesenbach gibt es gleich zwei Versionen einer Legende: Ein reicher Kauf-mann soll sich vor einem heftigen Sturm auf der Donau in die Mündung des Pesenbaches geflüchtet haben. Er fürchtete um seine Schiffsladung und gelobte, eine Kirche zu errichten, wenn er gerettet werde, was er schließlich auch eingehalten hat. Die zweite Version berichtet von zwei adeligen Fräuleins, die vor einem Sturm auf der Donau gerettet wurden. Wo heute die Kirche steht, soll ihr Schiff gestrandet sein. Die Filialkirche St. Leonhard ist beliebt für Trauungen. Sie wird auch für ihre gute Akustik gelobt.
Viele Musikgruppen haben die Kirche schon besucht. Prominentester Gast war wohl Franz Welser-Möst, der in seinen Jugendjahren in Pesenbach dirigiert hat. Zwei Mal im Jahr feiern die Nachbarpfarren Goldwörth und Feldkirchen in der Kirche gemeinsam Gottesdienst – am 1. Mai und am 26. Oktober. Weil sich die beiden Pfarren einen Pfarrer „teilen“, arbeiten sie auch in der Gottesdienstplanung zusammen.
In der Kirche und zu Hause
Pfarrliche Gruppen bringen sich selbstverständlich ein
Verschiedene Gruppen beteiligen sich bereitwillig am Pfarrleben in Feldkirchen. Im Gotteshaus und in den Häusern.
Groß geschrieben wird in Feldkirchen der Kontakt zu den Menschen. Das Pfarrblatt wird in jedes Haus getragen, Zugezogene erhalten ein Informationsblatt über Pfarre und Kirche. Eine Besonderheit ist die Krankenkommunion, bei der Laien-Kommunionspender/innen einmal im Monat ins Haus kommen. Als „Segen“ bezeichnen Verantwortliche der Pfarre das Seniorenheim der Marienschwestern vom Karmel in Mühllacken. Gemeindebewohner/innen können ihren Lebensabend im Heimatort verbringen
Dorfleben
Im Advent und nach Weihnachten organisiert die Katholische Frauenbewegung Dorfabende, insgesamt zehn. Die Frauen feiern mit Pfarrer Josef Pesendorfer eine Hausmesse und reden dann über aktuelle Themen und Anliegen. Das Pfarrleben in den Dörfern kommt auch bei den Maiandachten zum Ausdruck: Es gibt täglich Andachten bei verschiedenen Bildstöcken und Kapellen.Ein kräftiges Lebenszeichen kommt in Feldkirchen von der Jungschar. 64 Kinder sind beim Jungscharlager 2001 dabei gewesen – so viele wie noch nie zuvor. Bei der Jugend setzt die Pfarre auf offene Arbeit. Das Ziel ist aber, eine Gruppe für regelmäßige Treffen zu organisieren.
Abwechslung am Sonntag
Feldkirchen hat keinen ständigen Organisten. Die Pfarre macht aus der Not eine Tugend: Verschiedene Gruppen gestalten abwechselnd die Pfarrgottesdienste musikalisch – Jugendliche genauso wie Frauengruppen. In der Frühmesse stimmen anwesende Chormitglieder die Lieder an. Abwechslung herrscht auch in der Gottesdienstleitung: Hier wechseln sich Pfarrer, Pastoralassistent und Wortgottesdienst-Leiterin ab.Die Zusammenarbeit mit der politischen Gemeinde funktioniert sehr gut, etwa bei der Bücherei oder beim Kindergarten. Trotz der großen Kirchen ist das Budget der Pfarre ausgeglichen. Eine Kapitalreserve ist der Pfarrwald und wenn größere Umbauten anstehen, organisieren die Feldkirchener/innen einen Flohmarkt. Der letzte liegt drei Jahre zurück.
PFARRSPLITTER
Konzert
Der Kirchenchor Feldkirchen lädt am Samstag, 10. November, um 19.30 Uhr zum „Konzert in der Kirche“. Ausführende sind neben dem Kirchenchor Mag. Wolfgang Reisinger (Director of Music am St. Lawrence Catholic Center in den USA) an der Orgel und am E-Piano sowie Michael Mundl an den Drums. Geboten werden geistliche Lieder vom Barock bis zur Gegenwart. Eintritt: Vorverkauf: S 80,–/E 5,81, Abendkassa: S 100,–/Euro 7,27.
Erntedank
Die Pfarrgemeinde hat das Erntedankfest neu belebt. Verschiedene Gruppen tragen etwas zum Fest bei. Der Jugendchor singt, Goldhaubenfrauen schmücken die Kirche, die Bauernschaft bindet die Erntekrone. Danach gibt’s ein gemütliches Beisammensein am Kirchenplatz. Dank und Gemeinschaftsgefühl stehen im Mittelpunkt.
Zufrieden
Der Vorstand des Pfarrgemeinderates hat unter den Pfarrgemeinderäten eine Umfrage durchgeführt. Anlass war die bevorstehende Wahl im nächsten Jahr. Von 21 Pfarrgemeinderäten würden 15 wieder kandidieren. Die meisten sind zufrieden mit der Arbeit. Gelobt wurde etwa die klare Haltung, keine Taufen oder Trauungen außerhalb der Got-tesdiensträume zu unterstützen.