Die Wahlbeteiligung bei der ersten Runde der Bundespräsidentenwahl am Sonntag wird vermutlich nicht mehr so hoch liegen wie in früheren Zeiten (noch 1992 waren es rund 80 Prozent, freilich mit Wahlpflicht). Sie müsste heuer aber deutlich über jene von 2010 steigen. Die mageren 53,6 Prozent mögen mit der damaligen Konstellation erklärbar sein: Die Wiederwahl von Heinz Fischer galt als ziemlich sicher. Doch heuer ist das ganz anders: Es zeichnet sich erstens ein sehr knappes Rennen zwischen einigen der sechs Kandidat/innen ab. Zweitens hat von der Asylpolitik bis zur Mindestsicherung die Tagespolitik eine große Rolle im Wahlkampf gespielt. Drittens könnte die nächste Regierungsbildung sehr kompliziert werden. Da wird die Rolle des Staatsoberhaupts besonders wichtig.