Über 6000 Jugendliche kamen nach Mariazell. Sie beteten lautstark. Und die Freude an der Gemeinschaft stärkte die Abwehrkräfte gegen tiefe Temperaturen in der Zeltstadt.
Bereits am Freitag Abend war die Wallfahrtsbasilika viel zu klein geworden. Erwachsenen sollte deshalb der Zutritt verwehrt bleiben. Denn der erste Abend stand ganz im Zeichen der Jugend, die zu einer Begegnung nach Mariazell gekommen war.
Patrik, Michael, Klara und Thomas führten durch die Eröffnung, in der Freudenpfiffe und Techno-beat ebenso Platz fanden wie Glaubenszeugnisse und eucharistische Anbetung. Bereits mit dem Quiz zum Katholikentag – welches Land sei die Heimat der Mozartkugel und des Kommissar Rex, woher komme ein VIP, der im Vatikan lebt – hatten die vier die volle Aufmerksamkeit gewonnen. Tosender Applaus galt jenem, „der uns nach Mariazell eingeladen hat“ – Kardinal Schönborn. Nationalismus, Kommunismus und NS-Ideologie hätten die Länder getrennt, betonte Schönborn vor den tausenden Jugendlichen: „Maria aber bringt die Menschen zusammen.“ Abschließend unterstrich der Kardinal, dieser Abend spiegle im Kleinen wider, wie ein friedliches Zusammenleben aller Nationen im vereinten Europa ohne Krieg, Hass und Trennung aussehen könne. Dass „Christus Hoffnung Europas“ für sie keine leere Phrase ist, zeigte die slowakische Tanzgruppe „A tak“ (Und so!) mit dem Stück „Geburt neuen Lebens“. Musikalisch gestaltete ein Jugendchor aus Brünn (Tschechien) die zwei Stunden dauernde Eröffnungsfeier. „Tief beeindruckt“ sowohl von der Eröffnung als auch vom gesamten Jugendtreffen zeigte sich Österreichs Jugend-Bischof Franz Lackner. „Es ist eine große Freude und gibt zugleich berechtigte Hoffnung, dass auch das Europa von morgen ein christliches Europa sein wird." Vom jugendlichen Frohsinn und Mut könnten auch Bischöfe einiges lernen, so der Grazer Weihbischof.