Als Jugendliche in der Kirche nicht allein sein: das gehört zu den wichtigsten Erfahrungen bei Großveranstaltungen.
Großveranstaltungen sind für die Jugendlichen wichtige „Kick-offs“, um wieder neuen Schwung für die Arbeit und das Leben im Alltag zu holen. Die Erfahrung, nicht alleine gegen den Strom schwimmen zu müssen, können sie beispielsweise beim Weltjugendtag unmittelbar machen.„Besonders schön ist, dass beim Weltjugendtreffen tausende aus allen Teilen der Welt kommen“, sagt Barbara Leitner. Die Vorsitzende der Katholischen Jugend in Salzburg wird nächste Woche bereits zum vierten Mal daran teilnehmen. Sie freut sich schon, denn „ich kann neue Freundschaften knüpfen und die faszinierende Vielfalt der Weltkirche und der verschiedenen Kulturen erfahren. Beim gemeinsamen Singen, Beten und den Gottesdiensten entsteht eine Atmosphäre, die mir klar macht, dass ich als Jugendliche in der Kirche nicht alleine bin. Ich bin mir sicher, dass auch Köln ein unvergessliches Erlebnis wird.“ Ebenso unvergesslich sind die Erinnerungen für Stefan Müller. Mit 40.000 Jugendlichen, darunter 150 aus Österreich, hat er Silvester in Lissabon erlebt: „Wir beendeten das Jahr 2004 mit einem Friedensgebet und fingen das neue mit einem Freudenfest an“, erinnert er sich an ein Highlight des ökumenischen Treffens, das die Gemeinschaft von Taizé zum 27. Mal bereits vorbereitet hat. „Überwältigend herzlich wurden wir in Gastfamilien aufgenommen. An den Vormittagen gab es ein abwechslungsreiches Programm“, erzählt Stefan. „In Kleingruppen, zusammengewürfelt aus ganz Europa, tauschten wir Erfahrungen aus. Und zwei Mal täglich trafen wir uns mit den Brüdern aus Taizé zum Gebet.“ Pfingsttreffen haben in der Katholischen Jugend lange Tradition. Seit Mitte der 70er Jahre finden alle drei bis fünf Jahre große Jugendbegegnungen zu Pfingsten statt (dazu auch rechte Spalte). Denn das Pfingstfest steht für Aufbruch: die Jünger treten aus ihrem Versteck an die Öffentlichkeit und Petrus hält seine flammende Pfingstrede. Für die Katholische Jugend ist es ein Impuls für die Vielfalt ihrer Angebote, die Stärkung der Gemeinschaft, die bewusste Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Themen.Gemeinsam haben Weltjugendtag und Pfingsttreffen den dynamischen und verbindenden Charakter von Großtreffen. Die Unterschiede sieht Maria Hieslmayr, Österreich-Koordinatorin des Weltjugendtages 2005 in Köln, „in der wesentlich höheren Zahl an Teilnehmer/innen. Das hat eine ganz andere Dimension. Und nirgendwo sonst können junge Menschen erleben, dass ihr gemeinsamer Glaube über alle nationalen und kulturellen Grenzen hinweg besteht und verbindet.“
Weltjugendtag
Stichwort
1984 kamen auf Einladung von Papst Johannes Paul II. erstmals rund 100.000 junge Christen nach Rom. Aus dem einmaligen religiösen „Happening“ mit Gebeten, Gesängen und Gottesdiensten entwickelte sich eine regelmäßige Veranstaltung. Symbolisches Bindeglied zwischen den Treffen ist ein großes Holzkreuz, das von einem Veranstaltungsort zum anderen gereicht wird. Seit 2003 wird es von einer Marienikone begleitet. Derzeit befindet sich das Weltjugendtagskreuz auf Pilgerschaft nach Köln, wo am 16. August der 20. Weltjugendtag beginnt.
www.weltjugendtag.at oder www.wjt2005.de
Ein Erlebnis das verbindet
Persönlich
Welchen ersten Gedanken weckt bei dir der Begriff Pfingsttreffen?
Martin: Workshops, Großveranstaltungen, das heißt: Begrüßungsabend, Gottesdienst, lässige Band.
Wieso bist du dort hingefahren?
Martin: 2001 war ich in Innsbruck bei „bleibt alles anders“. Wir waren eine Gruppe aus unserem Dekanat, in der sich alle gekannt haben. Da wollte ich nicht fehlen. Bei „mission possible“ 2003 in Rohrbach haben wir uns als Aktivistenkreis einen Impuls für unsere Arbeit gegönnt.
Bemerkst du eine Veränderung?
Martin: Ja, in meiner eigenen Einstellung: Dass „Groß“ – wie Großveranstaltung – durchaus Offenheit und Weite bedeuten kann!
Was macht für dich ein Pfingsttreffen einzigartig?
Martin: Dass unterschiedliche Menschen zusammenkommen und drei Tage eine Veranstaltung mit christlichem Background erleben – ein verbindendes und stärkendes Erlebnis für Jugendliche. Die Angebote bei den inhaltlichen Workshops sind in dieser Fülle sonst nicht zu finden.
Wie würdest du Jugendliche motivieren, dass sie selbst ein Pfingsttreffen erleben?
Martin: Eigene Erfahrungen erzählen. Persönliche Erlebnisse wirken am stärksten.
Mit Martin Zobl, einem Jugendleiter aus Naarn in Oberösterreich, hat Christoph Burgstaller gesprochen.