Insgesamt 10.000 Euro spendeten die Menschen aus den Pfarren Niederthalheim, Atzbach, Wolfsegg und Geboltskirchen für die Errichtung einer neuen medizinischen Anlage in Karema im afrikanischen Tansania.
„Ich war entsetzt“, sagt Wolfgang Kumpfmüller. Die Zustände im Gesundheitszentrum in Karema, Tanaania, seien schlichtweg „katastrophal“, so der Diakon aus Niederthalheim: ein voller Warteraum ohne Bänke, Kinder und Frauen sitzen auf dem Boden. Zur Blutuntersuchung dient ein veraltetes Mikroskop, Frauen bringen auf einfachen Eisengestellen ihre Kinder zur Welt. Der Behandlungsstuhl scheint beinahe so alt zu sein wie das gesamte Gesundheitszentrum. Vor 110 Jahren war es von den ersten katholischen Missionaren errichtet worden.
Spenden ermöglichen den Neubau. Durch die großzügige finanzielle Unterstützung der Bewohner/innen aus den Pfarrgemeinden Niederthalheim, Atzbach, Wolfsegg und Geboltskirchen kann diese Gesundheitsstation, die medizinische Anlaufstelle für rund 50.000 Menschen ist, neu erbaut und modernisiert werden. Nicht weniger als 10.000 Euro übergab Diakon Kumpfmüller Dr. Pascal Kikoti, dem Bischof der Diözese Mpanda, in der sich der Ort Karema befindet. Seit etwa 15 Jahren sind die vier Gemeinden mit Bischof Kikoti verbunden. Während seiner Studienzeit in Rom hatte er mehrmals als Seelsorger in den oberösterreichischen Pfarren ausgeholfen. Im Jahr 2001 wurde er von Papst Johannes Paul II. zum Bischof von Mpanda – die Diözese mit rund 400.000 Einwohnern ist etwa so groß wie die Schweiz – ernannt.
MIVA-Auto im Einsatz. Mit fünf Gesundheitsstationen, die über das Land verteilt sind, trägt die katholische Kirche in Tansania mit europäischer Unterstützung zur Weiterentwicklung der Region bei. Als Transportmittel von Mpanda in das 120 Kilometer entfernte Karema dient ein Auto der MIVA, das Bischof Kikoti vor drei Jahren erhalten hat.
Erstkommunionkinder helfen. Für Diakon Kumpfmüller ist die Arbeit mit der Spendenübergabe noch nicht getan. Unermüdlich sucht er nach Sponsoren für Medikamente und einfache medizinisch-technische Geräte. Besonders Malaria, Durchfall und Wurmerkrankungen müssen behandelt werden. Schon beim Bau der Kathedrale von Mpanda und des Kindergartens gab es Unterstützung durch die Pfarrgemeinde von Niederthalheim. „Auch jetzt konnte ich von unseren Erstkommunionkindern 200 Euro für den Kindergarten übergeben“, sagt Kumpfmüller. Entsprechend groß sei die Freude gewesen über den Besuch des weißen Freundes aus einer anderen Welt.