Brände, Unfälle, Katastrophen: Zupacken ist von den 90.000 Feuerwehrleuten Oberösterreichs gefordert. Um sich bei Einsätzen noch mehr als bisher um die betroffenen Menschen kümmern zu können, arbeiten die Oberösterreichischen Feuerwehren mit der Notfallseelsorge zusammen.
Die Wirtschaftsgebäude eines Bauernhauses stehen in Vollbrand. Jeder einzelne Feuerwehrmann wird gebraucht, um das Übergreifen der Flammen auf das Wohnhaus zu verhindern. Da bleibt wenig Zeit, um die fassungslos daneben stehende Besitzerfamilie zu betreuen. Für solche Herausforderungen im psychischen Bereich sind die Florianijünger auch nicht ausgebildet, analysiert Landesfeuerwehrkommandant Johann Huber nüchtern: „Darum ist die Kooperation mit der Notfallseelsorge nicht nur sinnvoll, sondern absolut notwendig.“ Der oberste Feuerwehrer denkt an seine Kameraden: „Das bringt eine Entlastung, um die sie sicher froh sind.“
Neue Aufgabe für Feuerwehrkuraten. Bei Unfällen, Bränden, Suche nach Vermissten oder Katastropheneinsätzen – jeder Einsatzleiter kann über die Landeswarnzentrale Notfallseelsorger/innen anfordern. Zur Zeit sind auch 17 Feuerwehrkuraten in Ausbildung zum Notfallseelsorger. „Das bringt eine neue Qualität für unsere Aufgabe“, erklärt Landesfeuerwehrkurat Ferdinand Reisinger.
Ökumenische Notfallseelsorge. In Oberösterreich stehen 79 Männer und Frauen als Notfallseelsorger/innen rufbereit. Im Jahr 2005 waren sie bereits 61.-mal im Einsatz. Silvia Breitwieser, von der Diözese Linz für die Notfallseelsorge beauftragt: „Nach der Kooperation mit dem Roten Kreuz ist die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr ein weiterer Schritt, um den Menschen in Notfällen seelsorglich zur Seite stehen zu können.“