„Wir haben auch einen dabei – einen Eisschnellläufer“, erzählt die Reiseleiterin bei der Diözesanpilgerfahrt nach Jerusalem, wenn es für die österreichischen Gäste wieder olympische Medaillenerfolge zu berichten gab. Ansonsten interessierte Olympia im Nahen Osten kaum jemanden. Menschen machen eben nicht immer die gleichen Erfahrungen – und sie haben auch nicht die- selben Interessen.
Die Fastenzeit konzentriert die Aufmerksamkeit der Christen auf den Kernpunkt – das wirklich Wichtige. Die Nebenwege des Lebens laufen hin auf einen großen Hauptweg zu, der hineinführt in das Ostergeschehen. Jene, die an der biblischen Pilgerreise ins Heilige Land teilgenommen haben, haben diesen Weg symbolhaft erspüren können: vom Frühling in Galiläa, hin zum Kreuzweg in der Altstadt Jerusalems bis hin zum leeren Grab. Diese Erfahrungen betreffen das Leben eines jeden Menschen, wo immer es sei. Die Fastenzeit ist eine Einladung, dafür sensibel zu werden. Nicht die Hundertstelsekunden geben den Ausschlag. Das ganze Leben zählt. Nicht Zuschauer ist man, sondern selbst gefragt.