Der Sommer ist die Zeit der Lagerfeuer und Grillabende. Wo mehrere Menschen gemütlich versammelt sind, hört man immer seltener auch Gesang. Schade eigentlich.
Gut, dass es Radio und MP3-Player gibt! Schade, dass wir dadurch verlernen, uns selbst zu unterhalten! Es gibt sie schon noch, die gemütlichen Runden an lauen Sommerabenden. Endlich stimmt jemand ein Lied an, und was hört die Umgebung? „Rote Lippen soll man küssen“ oder „Griechischer Wein“. Meist ist es allerdings nach der ersten Strophe aus. Niemand weiß mehr weiter. Wo sind all die Lieder hin, die unsere Großeltern-Generation abendelang unterhalten haben?
Wie vielen Menschen würde spontan ein Lied einfallen, das im eigenen Dialekt gesungen wird? Dagegen gibt es Hilfe: Hans-Peter Falkner hat in zwei dicken Bänden Gstanzln aus Oberösterreich veröffentlicht. Den Büchern beigelegt sind Tonträger – damit man weiß, wie das klingen sollte, sozusagen. Für begeisterte Volksliedsänger/ innen sind die Bücher eine wahre Fundgrube. Ein Beispiel: „i bin jo meina muada / ia oanzigs bravs kind / bei da oabeit sche laungsam / beim essn recht gschwind.“
Hans-Peter Falkner, 1234 Gstanzln, publication PNo1, Bibliothek der Provinz, 300 Seiten, Euro 31,90.