Wer Kräuter liebt und sich – im Windschatten von Pfarrer Kneipp – näher für sie zu interessieren beginnt, hat diese nicht nur im Garten, sondern auch auf der Fensterbank. Dort kann man sie besser beobachten, regelmäßig dran schnuppern und sich an Anblick und Duft erfreuen. Thymian und Salbei sind seit langem meine Favoriten. Nicht nur eine Wonne für Auge und Nase – Thymian erinnert auch ans Heilige Land und Salbei an die Indianer. Darüber hinaus tun beide gut, wenn’s im Hals kratzt. Und das ist öfter als mir lieb ist – umso lieber ist mir dann das Inhalieren mit Thymian und natürlich Salbeizuckerl! Warum also nicht selber welche kochen bei dem Bedarf! Gedacht, getan. Den ersten Versuch hätte ich mitsamt dem Porzellan zerschlagen müssen, um ihn aus dem Teller zu bekommen. Was tun? Eine Salbeizuckerlselbsthilfegruppe gründen? Oder was anderes probieren? Etwas, was nicht festpickt: Salbeirotwein! Da gibt’s ein Rezept. Oh, du ungeduldiges Herz – der muss so lange herumstehen, bis man ihn endlich kosten darf. Aber dann! Welche Wonne! Die heilige Hildegard wäre begeistert. Hoffentlich kratzt es wieder bald im Halse, weil so ein Stamperl ... So gehen die Experimente heiter weiter. Mal mit Erfolg, mal ohne, oder zumindest mit zweifelhaftem. Aber immerhin! Nur nicht den Mut verlieren, wenn man Kräuter liebt. Und apropos Salbeizuckerlselbsthilfegruppe: Kann mir da vielleicht jemand einen Tipp geben?