„Jetzt fallt ihr auch noch über meinen Mann her!“ Die Stimme der Leserin ist erregt, „Die ganze Nacht hab’ ich nicht schlafen können“, sagt sie. „Als Raucher wird man überall angefeindet“. „Und jetzt dieser Artikel in der KirchenZeitung!“ Letzte Woche, auf Seite 3. Jahrzehnte hat die Anruferin an der Seite eines Kettenrauchers gelebt, hat selber unter dem Qualm gelitten. Aber sie hat es in Kauf genommen. Sie liebt ihren Mann – und kämpft für ihn. „Er kann halt nicht anders“. „Jetzt lässt auch die Kirche die Raucher im Stich!“ Sie kann es nicht fassen. „Eine Pfarre wird sich über jeden Raucher freuen, der kommt“, versuche ich zu beschwichtigen. Es geht nicht um Diskriminierung, sondern um Regeln – damit ein Miteinander möglich wird.„Endlich habe ich eine Handhabe gegen meinen Chef“, erzählt eine andere Leserin. Ihr Chef ist Pfarrer. Es ist also verboten, wo er überall raucht. Rauchen entzweit. Wie findet man da zusammen? Bei einem „Runden Tisch“ – aber mit Rauchverbot oder ohne? Mit einem Menschen nur deshalb nicht Gemeinschaft zu suchen, weil er raucht – oder nicht –, wäre ein allzu dürres Kriterium für menschlichen Umgang. So dürr, wie mein Pfeifentabak inzwischen geworden ist.