Ausgabe: 2007/32, Indios, Bolivien, Bildungsprojekt, Tiroler, Mair, Not
07.08.2007
In Bolivien leben rund 35 verschiedene indigene Völker, die mehr als die Hälfte der Gesamtbevölkerung ausmachen. Zwischen den Indios und den Nachkommen der Kolonialherren herrscht noch immer eine tiefe Kluft. „Die Armut in Bolivien hat leider tatsächlich ein indigenes Gesicht. Viele Angehörige der indigenen Volksgruppen können kaum lesen und schreiben und sprechen nur ein holpriges Spanisch. Die Ursachen dafür liegen in einer permanenten Diskriminierung der Indios“, berichtet Marga Mair. Sie kennt die Situation der Indios gut. Die 37-jährige Tirolerin lebt seit 1997 in der Region Cochabamba und ist mit José Antonio Garcia Siles, der selbst indigene Wurzeln hat, verheiratet. Um das Volk rund um die Region Cochabamba zu stärken, hat Mair 2002 die Nichtregierungsorganisation „Yachay Chhalaku“ („Austausch von Wissen“) gegründet. Mit finanzieller Unterstützung der Tiroler Hilfsorganisation Bruder und Schwester in Not startete sie ein Bildungsprojekt mit dem Ziel, das staatliche Schul-system am Land zu verbessern und in den städtischen Schulen ein Bewusstsein für die kulturelle Vielfalt in Bolivien zu schaffen.