Das Oberösterreich-Haus in Gomel wird zwölf Kindern Heimat bieten. Landeshauptmann Josef Pühringer, hier mit der Präsidentin der „Freunde der Caritas” Anneliese Ratzenböck, Pfarrer Slawomir Laskowski und Direktor Mathias Mühlberger. Foto: LPD/Linschinger
Vor 21 Jahren explodierte der Atomreaktor von Tschernobyl. Zu Hause sterben. Das wollen immer mehr ältere Menschen. Also kehren sie zurück in das Sperrgebiet um das Atomkraftwerk, aus dem sie einst ausgesiedelt wurden. Auch junge Menschen sind darunter – und Kinder. Doch das Leben im verseuchten Gebiet in Weißrussland an der Grenze zur Ukraine ist gefährlich. Den Kindern im Dorf Gden, nur zwölf Kilometer vom Unglücksreaktor entfernt, sieht man die Krankheiten an. Das Leben hier ist unvorstellbar ärmlich. Es gibt keine Arbeit. Sie leben von dem, was der verseuchte Boden bringt. Manche haben mehrmals versucht, anderswo heimisch zu werden – und sind wieder zurückgekehrt. Die Caritas Oberösterreich arbeitet mit der Caritas in Weißrussland zusammen. Am Stadtrand der zweitgrößten weißrussischen Stadt Gomel wird zur Zeit ein Kinderdorf gebaut – für behinderte Kinder. Für eines der in der ersten Bauphase geplanten Häuser hat Oberösterreichs Landeshauptmann Josef Pühringer die Patenschaft übernommen. Anlass für ihn: Der Verein „Freunde der Caritas“ ist seit zehn Jahren in Weißrussland aktiv. Auch das Caritaszentrum St. Lukas nahe der Hauptstadt Minsk wurde von diesem Verein unterstützt. Dort finden Mütter mit ihren Kindern während der Behandlung im Krankenhaus Unterkunft. Pfarrer Slawomir Laskowski ist die „Seele“ des Kinderdorfes in Gomel. Als er hierher kam, gab es schon lange keine katholische Gemeinde mehr. Er sammelte die im Verborgenen lebenden Katholiken. Eine blühende Pfarre ist daraus geworden. Den Armen der Region will sich die Gemeinde nicht verschließen. Daher das Kinderdorf. Für die Obdachlosen der Stadt betreiben die Mutter-Teresa-Schwestern in Gomel eine Armenküche. Auch diese wurde von der Caritas unterstützt. Besonders im Winter nutzen Männer und Frauen die Notschlafstelle. Niemand wird abgewiesen.
Spendenkonto: RLB 1.245.000, BLZ 34.000. Kennwort: Hilfe für Weißrussland.