Beinahe ein Drittel der rund hundert Begräbnisse, die die Priester der Stadtpfarre Traun jährlich halten, sind Begräbnisse von Menschen, die aus der Kirche ausgetreten sind. Pfarrer Franz Wild erklärt die Regelung in seiner Pfarre: „Meine Grundeinstellung ist ein großzügiges Entgegenkommen.“ Wenn die Angehörigen versichern, dass ein kirchliches Begräbnis nicht der Einstellung des Verstorbenen gänzlich widerspricht, hält Pfarrer Wild ein kirchliches Begräbnis. Er weiß um die Handreichung der Diözese, die in einem solchen Fall vorsieht, dass der Priester in Zivil die Begräbnisfeier leitet, doch er hat sich für eine andere Praxis entschieden: „Natürlich frage ich mich, ob damit nicht einfach Unterschiede verwischt und die Frage eines Kirchenaustritts bagatellisiert wird – aber das möchte ich in keiner Weise tun. Ich glaube und verkünde einen großzügigen Gott – wie könnte ich da selbst in konkreten Situationen kleinlich sein?“ Außerdem betrifft das Begräbnis die Angehörigen. Ihr Wunsch sei ihm wichtig, so Wild.