„Wo ist mein Ladegerät?“, tönt es durch das Haus. Die Töchter gehen mit der Zeit, also hat jede ihr Handy – mit Ladegerät. Aber weil jede der lieben Töchter mit ihren häufigsten Gesprächspartnerinnen kostengünstig telefonieren will, hat jede ihren eigenen Anbieter mit jeweils günstigem Gerät. Und bei jedem dieser Geräte befindet sich am Kabelende des Ladegerätes ein kleines Ding, das eben nur in dieses und schon gar kein anderes Handy passt. Meine Frau hat sich kürzlich auch für eine andere Marke entschieden. Jetzt bin ich mit ihr, was das Ding am Kabelende betrifft, auch nicht mehr kompatibel. Das ist Einsamkeit, wenn man ein Gerät hat, das zu keinem sonst passt. In einem modernen Haushalt hat man auch Digitalkameras. Kosten ja nicht mehr viel! Und jede hat ihr eigenes Ladegerät, wiederum mit dem kleinen Ding am Kabelende, das wiederum nur in dieses Gerät passt. Es lebe der Unterschied. Mit jedem Jahr wird der Kabelsalat in der Lade neben der zum Laden meistbenutzten Steckdose umfangreicher. Bestünde er nicht aus Plastik und Draht, sondern wären es – woran sie erinnern – Spaghetti, man würde ohne Weiteres satt davon. Jedes Laden ist zunächst einmal Entwirren. Das fördert die Feinmotorik – und ist das Gesunde, sogar an Kabelsalat.