Die Klagemauer in Jersualem ist Vorbild, wo gläubige Juden ihre auf kleine Zettel geschriebenen Bitten und Anliegen in die Ritzen der mächtigen Steinquader stecken, die heute die einzigen Überreste des einstigen Tempels sind. In der Martinskirche in Alt-Attnang können Menschen am Karfreitag und Karsamstag von 14 bis 18.30 Uhr dasselbe tun: ihre Probleme und Anliegen niederschreiben und die Zettel in Fugen der eigens aufgebauten Ziegelmauer stecken. Zu Beginn der Osternachtsfeier wird Pfarrer Alois Freudenthaler sämtliche „Klage-Zettel“ im Feuer verbrennen: „Damit man auch sehen kann, dass wir in diese brennenden Liebe Gottes zu uns alle unsere Sorgen und Nöte werfen dürfen. Alles Belastende soll zum Fest der Auferstehung verbrannt werden und – in hoffnungsvolle Gebete verwandelt – aufsteigen zu Gott.“