Wenn der Wettbewerb bei den Dienstleistungen und insbesondere bei den freien Berufen intensiviert wird, wie die EU von Österreich fordert, droht eine Zwei-Klassen-Medizin und Zwei-Klassen-Pflege, mahnen die Verantwortlichen vom Treffpunkt Pflegepersonal.
Um auf diese Gefahren aufmerksam zu machen und die „Initiative für ein solidarisches Gesundheitssystem“ zu unterstützen, veranstaltete der Treffpunkt Pflegepersonal der Betriebsseelsorge am Montag am Linzer Taubenmarkt eine Kundgebung. Gute Leistungen gäbe es dann nur noch für jene, die sich das leisten können, und die ärmeren Schichten müssten mit einer „Schmalspurmedizin und Schmalspurpflege“ auskommen. Der Treffpunkt Pflegepersonal fürchtet, dass durch den Kostenwettbewerb im Gesundheits- und Sozialbereich die Anbieter zu Einsparungen gezwungen werden, die zu Lasten einer umfassenden Versorgung der Bevölkerung gehen. Es laufe auf eine Abkehr von der ganzheitlichen, aktivierenden Pflege hinaus hin zur Funktionspflege „warm – satt – sauber“. Statt individueller Pflege mit Beziehungsgestaltung und Gesprächen sowie Lebenslaufarbeit kämen dann standardisierte Pflegeschritte im engen Zeitkorsett.