Lieblich malen sollen andere. Die junge Studentin Barbara Lindmayr aus Peuerbach hat deshalb die „Sieben Todsünden“ als Bilderserie künstlerisch in Szene gesetzt.
Bilder, deren Bedeutung sofort offensichtlich ist, sind nicht das Ihre. „So einfach sollen es die Leute nicht haben“, erzählt Barbara Lindmayr. Die 24-jährige Studentin aus Peuerbach hat die „Sieben Todsünden“ auf Leinwand gebannt, um die Betrachter zu eigenen Gedanken anzuregen und weniger, um mit dem drohenden Zeigefinger zu kommen. „Obwohl das natürlich naheliegend wäre, will ich das vermeiden.“
Kanzel als Inspiration. Die Inspiration für die Bilderserie, die die junge Künstlerin vor vier Jahren als ihr Maturathema auswählte, lieferte die bekannte Sieben-Todsünden-Kanzel in Reichenthal. „Interessiert hat mich besonders, wie man die verschiedenen Gesichtsausdrücke darstellen kann“, meint die Absolventin der HBLA für künstlerische Gestaltung in Linz. Besonders mit den unterschiedlichen Blickwinkeln der Augen charakterisiert Lindmayr die sieben Todsünden und lässt damit die Betrachter Emotionen wie Neid oder Zorn nachfühlen. Die Gefühle waren auch für die Malerin eine Herausforderung: „Depressiv darf man als Künstlerin bei diesem Thema nicht sein.“
Kitsch vermeiden. Die angehende Lehrerin für bildnerische Erziehung greift für ihre Zeichnungen und Malereien gerne auf Dinge aus dem Leben zurück. Eine Vielzahl an Motiven findet sie am elterlichen Bauernhof. Dadurch entstehen jedoch keine naturgetreuen Abbildungen, sondern leicht entfremdete und teilweise abstrakte Malereien. Mit dem Gedanken, die Tugenden Glaube, Liebe, Hoffnung zu malen, habe sie dabei auch schon gespielt, erzählt sie. Und die Idee schnell wieder verworfen: „Ich habe Angst, dass diese Bilder zu lieblich und kitschig werden könnten.“
- Lesen Sie über die neue KIZ-Serie zu den sieben Todsünden auf Seite 5.