Sich zu Hause fühlen, in vertrauter Umgebung sein, das wollen wir alle. Nicht nur zu Weihnachten. Ein Unter Uns von KiZ-Redakteurin Elisabeth Leitner.
Ausgabe: 2016/51
20.12.2016 - Elisabeth Leitner
„Kannst du dir nicht eine andere Arbeit suchen?“, fragt mich mein fünfjähriger Sohn. „Immer gehst du auf diese Konzerte!“, ist er sichtlich verärgert über das abendliche Konkurrenzangebot. Aber es hilft nichts. Da kein Elternteil zu Hause ist, muss der große Abenteurer bei den Großeltern schlafen, die alles für ihn tun. „Ich will aber lieber zu Hause sein!“, jammert er. – Und ich verstehe ihn. Sich zu Hause fühlen, in vertrauter Umgebung sein, das wollen wir alle. Nicht nur zu Weihnachten. Natürlich ist es schön zu reisen, andere Menschen, Länder und Bräuche kennenzulernen. Aber heimzukommen, ist doch ganz wunderbar: vertraute Menschen zu sehen, in den eigenen vier Wänden herumzuwurschteln, nette Nachbarn zu treffen und zu wissen, hier bin ich zu Hause. Wenn ich dann die Berichte im Fernsehen sehe, wie tausende Menschen in Syrien genau all das verlieren und nicht wissen, wohin sie gehen sollen, dann macht mich das ohnmächtig und traurig. Das Herbergsuchen, an das wir uns zu Weihnachten erinnern, hat vor 2000 Jahren im Orient seinen Anfang genommen. Es geht bis heute weiter. Menschen brauchen ein Zuhause. Überall auf der Welt.