Nächstes Wochenende findet für hunderte Jugendlichen die Firmvorbereitung mit den Spiri Nights in Reichersberg (29. April) und Kremsmünster (30. April) ihren Höhepunkt. Zugleich startet die Firmsaison in den Pfarren, die bis Anfang Juli dauern wird.
Eine vielfältige und bunte Kirche präsentiert sich den Jugendlichen bei den Spiri Nights. Neben den Gottesdiensten finden zahlreiche Workshops statt, die von Entwicklungspolitik über gemeinsames Musizieren bis hin zum Erforschen von persönlichen Kraftorten reichen. In Reichersberg und Kremsmünster werden am letzten April-Wochenende insgesamt rund 1700 Teilnehmer/innen erwartet. „Die Firmlinge sehen, dass viele junge Menschen gerade diesen Weg gehen. Das gibt Mut“, sagt Florian Baumgartner, der Jugendleiter im Dekanat Schärding ist. Er wird mit Teenagern aus Suben und Brunnenthal (Statements siehe Kasten unten) zu der Spiri Night im Stift Reichersberg fahren.
Junge Leute ernst nehmen. In der Firmvorbereitung wollen Baumgartner und sein Team den Jugendlichen begreifbar machen, was es heißt, den Heiligen Geist zu empfangen. Und zeigen, dass junge Menschen ernst genommen werden. „Sie sind Teil dieser Kirche.“ Der Wert der Jugendlichen solle nicht nur danach beurteilt werden, ob diese zahlreich in den Kirchenbänken sitzen. Seine Schützlinge will er gemäß der Grundidee von Firmung auf das Erwachsenenleben vorbereiten. Das geschieht etwa durch eine Männernacht im Wald oder ein eigenes „rotes Fest“, das sich mit weiblichen Rollenbildern beschäftigt. Dass die Pubertät tendenziell früher beginnt, wirkt sich naturgemäß auch auf die Firmung aus. Baumgartner: „Mit den heute 13-Jährigen ist es jetzt teilweise leichter als früher, weil sie schon reifer sind.“ Unabhängig davon, bleibt es eine Herausforderung, die Firmvorbereitung als Ausgangspunkt für den Aufbau einer Pfarrjugend zu nutzen. „Das muss schon vor der Firmung vorbereitet werden“, erklärt Michael Brandstätter, Jugendleiter im Dekanat Ried: „Die Jugendlichen sollen möglichst selbst bestimmen können, was sie in der Pfarre machen möchten.“
Zur Sache
Zahl der Firmlinge ist rückläufig
Mit der Firmung (lateinisch „Stärkung“) sollen junge Menschen Unterstützung beim Erwachsenwerden bekommen. Das Alter der Firmlinge liegt hauptsächlich zwischen 12 und 17 Jahren. Die Zahl der Firmlinge ist in der Diözese Linz in den letzten Jahren deutlich rückläufig. 2008 waren es noch 12.580, 2009 11.902 und 2010 11.494 Firmlinge. Diözesanweit sind 2252 (2010) Firmbegleiter/innen tätig. br>Insgesamt gibt es in der Diözese Linz 18 Firmspender, von den Bischöfen Ludwig Schwarz und Maximilian Aichern über die Äbte bis zu den Bischofsvikaren.
Pate werden ab 16. Firmpaten müssen mindestens 16 Jahre alt und katholisch sein. Sie dürfen nicht ausgetreten sein. Wiederverheirateten ist es laut offizieller Kirchenlinie nicht erlaubt, ein Patenamt zu übernehmen.
Was Jugendlichen die Firmung bedeutet
Kirche ist mir wichtig
Ich freue mich auf die Firmung, weil mir als Ministrantin Kirche sehr wichtig ist. Ich bin zwar nicht jeden Sonntag, aber sehr oft in der Messe. An der Firmvorbereitung hat mir die Gemeinschaft und der Besuch im Seniorenheim besonders gefallen. Was ich mir als Firmgeschenk wünsche? Vielleicht etwas Geld für eine E-Gitarre. Marie Christine Lorenz (13)
Das gehört irgendwie dazu
Ich lasse mich firmen, weil es irgendwie dazugehört. Gut ist, dass wir Burschen uns in der Vorbereitung mit dem Mann-Sein auseinandersetzen. Ich glaube nicht, dass ich nach der Firmung in einer Pfarrgruppe bleibe. Ich weiß noch nicht, was ich mir zur Firmung wünsche, weil ich nicht weiß, was angemessen ist. Elias Edgar Lorenz (14)
Vorbereitung war eher locker
Firmung ist wichtig, weil man sich dadurch in der Religion und für das spätere Leben weiterentwickelt. Unsere Firmbegleiter sind eher locker und nicht so streng. Dadurch, dass wir in der Vorbereitung öfters von den Burschen getrennt waren, konnten wir offener über Frauenthemen reden. Sophia Valentina Steiner (14)