Selig bist du Maria, die du geglaubt hast! So lobpreisen wir dich zusammen mit Elisabeth. Selig bist du, Mutter unseres Herrn Jesus Christus und Mutter der Kirche. Vor dir möchten wir dieses Gebet der Weihe aussprechen. Deinem reinen Herzen vertrauen wir alles an, was uns in dieser Stunde zutiefst bewegt: all unsere berechtigten Wünsche und Hoffnungen, zugleich auch unsere Sorgen und Leiden. Führe uns mit unseren Freuden und Lasten zu deinem Sohn, in das Heiligtum seines liebenden Herzens, damit er seinen Brüdern und Schwestern den Vater zeige, das Ziel unserer Wege.
Heilige Mutter! Dir überantworten wir dieses Land, seine Dörfer und Städte, ganz Österreich und seine Bewohner. Sein kostbares Erbe, das Christentum, möge weiterhin das Leben des Einzelnen und der Familien, das Leben der Gesellschaft und des Staates heilen und prägen. Es helfe allen, den tiefsten Sinn ihres irdischen Lebens zu finden. Es wecke wieder Mut und Hoffnung für die Tage und Jahre, die kommen.
Deinem mütterlichen Herzen, Maria, vertrauen wir vor allem diejenigen an, die von Leid und Schmerz bedrückt sind: Kranke und Behinderte, Männer und Frauen in schwierigen Ehen, Kinder in zerstrittenen Familien, Menschen mit drückenden Schulden, Arbeitslose, Entwurzelte, Strafgefangene. Wie viel Angst, wie viel Dunkel auf ihrem Weg! Das Kreuz deines Sohnes leuchte ihnen auf als Zeichen des unendlichen Erbarmens Gottes und lasse sie zu einer neuen Lebenserfüllung in Liebe gelangen. Nimm an, barmherzige Mutter, jeden selbstlosen Samariterdienst, jede freiwillig geschenkte Stunde im Dienst für den Nächsten in Bedrängnis.
Ebenso empfehlen wir dir die Menschen in der vollen Kraft des Lebens, Frauen und Männer, die für ihre Familie, für ihren Berufsbereich, für die Gemeinschaftsaufgaben im Land verantwortlich sind. Und wir erbitten deinen mütterlichen Schutz auch für die junge Generation. Geleite sie behutsam Schritt für Schritt auf den Weg christlicher Verantwortung für sich selbst und die Gemeinschaft. Lass in ihren Herzen das Licht jener Ideale nicht verlöschen, die dem Leben des Menschen seinen wahren Wert geben.
Schließlich weihen wir dir, Gottesmutter, die Kirche Jesu Christi hier in Österreich: alle, die in ihr Verantwortung tragen und ihr dienen, alle Hirten und Gläubigen. Die Kirche erfülle heute wie in Zukunft ihren Heilsauftrag: im Namen des Evangeliums Jesu Christi und in Einheit mit der ganzen Kirche zum Wohle und Segen aller Menschen dieses Landes, der Einheimischen und der Zugezogenen, der Gläubigen und der Suchenden. Zeige dem Volk Gottes den Weg, Berufungen zum Priestertum und Ordensleben in größerer Zahl zu entdecken und das vielfältige Laienapostolat zu vertiefen und auszubreiten. Maria, segne die Kirche Österreichs! Christus, Guter Hirte der Deinen, nimm im Herzen deiner Mutter unser ganzes Vertrauen, unseren guten Willen, unsere hochherzige Weihe entgegen: Amen.