Da staunte die Gottesdienstgemeinde in Wels-Heilige Familie nicht schlecht. Mutter Claudia Gringinger-Mikesch empfing genauso wie ihr Sohn Fabian zum ersten Mal das Heilige Brot.
Bis zur Feier hatten nur wenige Eingeweihte von der Erstkommunion der Tischmutter gewusst. „Die Leute haben sich sehr gefreut für sie“, sagt Pfarrer Slawomir Dadas. Es war die herzliche Aufnahme in die Gemeinschaft, die sich Claudia Gringinger-Mikesch immer gewünscht hatte. Bei den Erstkommunionfeiern ihrer älteren Kinder hatte sie sich immer ausgeschlossen gefühlt. Nun nutzte sie die Gelegenheit, um gemeinsam mit Sohn Fabian zum ersten Mal die Kommunion zu empfangen.
Eigene Vorbereitung als Tischmutter. Ihre Eltern seien zwar immer sehr fürsorglich gewesen, betont Claudia Gringinger-Mikesch, mit der Kirche hatten sie aber wenig zu tun. Aus diesem Grund wurde sie zwar getauft, feierte aber als Kind nicht Erstkommunion. Für sie als Erwachsene war der Zugang zum ersten Empfang der Kommunion ein anderer, wie Pfarrer Dadas erzählt. Indem sie gemeinsam mit einer zweiten Frau Tischmutter war, hat sich Claudia Gringinger-Mikesch selbst auf die Erstkommunion vorbereitet. Das heilige Brot empfing sie direkt nach der Erstkommunion der Kinder. „Und sie musste auch nicht im weißen Kleid kommen“, schmunzelt Slawomir Dadas, der bei der Feier für eine weitere Besonderheit sorgte. So wurde das Weihnachtsevangelium vorgelesen. In der Predigt kam dann die Auflösung: Gott schenkt sich in unsere Hände: zuerst als Mensch unter den Menschen und dann als das Brot des Lebens. Mit einem Baby, das zwei Erstkommunionkinder kurz halten durften, wurde verdeutlicht, dass man mit dem Geschenk des Lebens sehr vorsichtig und behutsam umgehen muss.