Epiphanie, Heilige Drei Könige ... ein Fest, das für mich als Benediktiner in Lambach eine besondere Bedeutung hat. Unsere erste Klosterkirche aus dem 11. Jahrhundert ist nicht mehr, nur der Westchor mit dem Turm ist erhalten. Zentral sind darin die Darstellungen rund um den Stern von Bethlehem. Alles dreht sich um den Stern: Maria mit dem Kind, die Drei aus dem Morgenland.
Ausgabe: 2013/01, Epiphanie, Heilige Drei Könige, Lambach
03.01.2013 - Maximilian Neulinger
Drei Männer haben sich aufgemacht, um einem Stern zu folgen. Bei König Herodes fanden sie nicht den König, den sie suchten. Der Stern führte sie zu Maria und dem Kind. Ihre Suche fand dort ein Ende, wohin sie der Stern führte und nicht dort, wo sie mit ihren Überlegungen und Einschätzungen den neu geborenen König vermuteten. Bethlehem statt Jerusalem.
In unserem Leben als Gläubige, als Gottsucher – so nennt der Heilige Benedikt seine Mönche – kommen wir auch öfter nach Bethlehem als nach Jerusalem, das heißt, wir gelangen oft nicht dorthin, wo wir meinen, hingelangen zu müssen.
Wenn wir an Gott glauben, sollten wir uns nicht allein auf unsere Vorstellungen einlassen, wir sollten auch dafür bereit sein, dass es mit Gott und bei Gott und durch Gott mehr zu sehen und zu erleben gibt, als wir meinen. Die Drei waren dafür bereit.
Das Evangelium schreibt von den Dreien, dass sie auf einem anderen Weg heim in ihr Land gezogen sind. Sie lebten mit der Freude aus der Begegnung mit dem Kind von Bethlehem.
Ich bewundere die Drei. Sie sind nicht in Bethlehem geblieben. Ihr Leben ging weiter zu Hause. Ich denke daran, dass Gott auch mir Begegnungen und Erfahrungen geschenkt hat, aus denen ich leben darf: Bethlehem statt Jerusalem. Und: Nach Bethlehem erwartet mich das bereicherte Leben zu Hause.