Das Diakonie Zentrum Spattstraße feierte 50-jähriges Bestehen – und viele sind gekommen: Sozialminister Rudolf Hundstorfer etwa und Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer sowie sein Stellvertreter Josef Ackerl. Sie alle erwiesen der Pionier-Einrichtung die Ehre.
Die Spatti, wie sie viele nennen, wurde als offenes Heim für „sozial gefährdete“ Mädchen gegründet: erste Pioniertat – ein Heim offen zu führen, eine große Herausforderung!
Viele Innovationen
Es folgten weitere Pioniertaten: 1976 wird die Sozialpädagogische Station eröffnet. 1983 startet das Projekt Noah – fünf Jugendliche und fünf Betreuer stechen für fünf Monate in See. Ihr Ziel ist kein Ort, sondern ein Finden. – Durch das Miteinander-Leben auf engstem Raum und die Regeln, die die Arbeitsabläufe auf dem Segelschiff vorgeben, sollen schwierige Jugendliche zu sich selber finden. Ein Jahr später beginnt die Spatti die ambulante Familienberatungsstelle. In den Neunziger-Jahren wird die Schulassistenz begonnen, ebenso die Tagesklinik für Kinder mit verhaltensauffälligen Störungsbildern.
Das Gründerehepaar Rudolf und Emma Siegrist zieht sich 1987 zurück, Primar Werner Gerstl übernimmt von Rudolf Siegrist die Leitung der Spattstraße. Zwei turbulente Jahre später wird ein Direktorium gebildet, der Arzt Gerstl kann sich wieder ganz der ärztlichen Leitung widmen. Betreuung auch von Burschen, Frühförderung, Erlebnispädagogik, Wohngruppen (z.B. Kaya für Mädchen mit Ess-Störungen), mobile Dienste, Heilpädagogik, flexible Kleinkinderbetreuung im Projekt Schaukelpferd ... – das alles ist Ausdruck eines Wandels voller Innovation. Nur eine Zahl: Das Diakonie Zentrum Spattstraße beschäftigt heute 400 Schulassistent/innen (387 Frauen, 13 Männer) in 263 Schulen.