Er ist überzeugt: In den Flüchtlingshäusern ist Gott besonders gegenwärtig. Deshalb machte der Steyler Missionar P. Franz Helm heuer zum vierten Mal mit Gleichgesinnten eine „Romaria“.
Ausgabe: 2013/18, Franz Helm, Steyler Missionaren, Flüchtlingshäuser, P. Franz Helm, Romaria
29.04.2013 - Hans Baumgartner
Als vor fünf Jahren die Fremdengesetze wieder einmal verschärft wurden, sei großer Ärger und Frust in ihm hochgestiegen, sagt P. Franz Helm. „Dann aber habe ich mich an die ,Landwallfahrten‘ in Brasilien erinnert, die ich vor Jahren erlebt habe. Dort organisieren die christlichen Kirchen Wallfahrten zu den Protestcamps von Landbesetzern, denen die Regierung seit Jahren das Recht auf Boden verweigert.“ Hinter den Solidaritätswallfahrten (Romaria) stehe die Überzeugung, „Gott ist da besonders gegenwärtig, wo an den Rand Gedrängte nach Leben und Zukunft suchen. Bei uns sind das ganz besonders die Flüchtlinge“, betont P. Helm. Und so organisierte er letzten Samstag zum vierten Mal gemeinsam mit der Pfarre Schwechat, dem Don-Bosco-Flüchtlingswerk und dem Weltdorf St. Gabriel eine „Romaria“ mit Stationen an drei Flüchtlingshäusern.
Weg. Bereits mit 18 trat der Mostviertler Franz Helm bei den Steyler Missionaren ein. Ein katholisches Elternhaus, ein Onkel, der Missionar im Kongo war, vor allem aber die weltoffene und sozial engagierte Gemeinschaft in St. Gabriel führten ihn dahin. Auch um dem Frust über heimische Bischofsernennungen (Groer, Krenn) zu entkommen, ging er bald nach seiner Priesterweihe (1987) nach Brasilien, arbeitete in Basisgemeinden und studierte Missionswissenschaften. Anschließend wirkte Helm u. a. als Generalsekretär von Missio Österreich, in der Ordensausbildung und als Rektor von St. Gabriel. Nach schwerer Krankheit macht ihm jetzt das Kinder- und Jugendprojekt „Weltdorf“ viel Freude.