Der Brandanschlag auf die noch unbewohnte Flüchtlingsunterkunft in Altenfelden (OÖ) hat vergangene Woche Österreich schockiert. Beeindruckend war aber, wie Altenfeldens Bürgermeister Klaus Gattringer damit umgegangen ist.
Nicht vor denen, die als Flüchtlinge zu uns kommen, müsse man Angst haben, sondern vor jenen, die Flüchtlingsunterkünfte anzünden: Mit solch klaren Aussagen reagierte Gattringer, der selbst von der Brandstiftung geschockt war, auf das Geschehen. Und er steht weiter zur Unterkunft, die 48 Flüchtlinge aufnehmen soll. „Es gibt nur den Wiederaufbau. Den unterstütze ich bis zur bitteren Neige“, sagt der 50-Jährige. Er habe viele positive Reaktionen erhalten, aber auch andere: Es habe ihn überrascht, dass man angefeindet werde, wenn man etwas Gutes tun wolle. Aber ans Aufgeben denkt er nicht: Seine drei Töchter (14, 16 und 19 Jahre alt) würden ihm das nicht verzeihen, sagt er.
Frieden
Die Motivation für seinen Einsatz für eine Flüchtlingsunterkunft, die schon vor dem Brand zum Teil auf Widerstand stieß, schöpft der Inhaber einer Kfz-Werkstätte aus seiner christlichen Einstellung. Schon vor vielen Jahren hatte sich seine Familie an Erholungsaktionen für weißrussische Kinder beteiligt. Seine Töchter hätten es als positiv erlebt, Menschen aus einem anderen Land im Haus zu sehen. Jetzt als Bürgermeister wolle er einen Akzent setzen, der es der nächsten Generation erlaube, in Frieden zu leben: „Wenn wir als Vorbilder Menschen in Not helfen und das für die nächste Generation selbstverständlich ist, dann können sie es vielleicht schaffen, auch ein so friedliches Leben wie wir zu haben. Es geht nur mit Teilen und auch wir sind nur Gäste hier auf der Erde.“
Seit zwei Jahren ist Klaus Gattringer Bürgermeister von Altenfelden, zuvor war er schon zwölf Jahre lang im Gemeinderat. Seine Frau und loyale Mitarbeiter halten ihm im eigenen Betrieb den Rücken frei – besonders jetzt, wo er stark gefordert ist.