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Diese Woche bekam unser 16-jähriger Sohn Post, was heutzutage ja relativ selten passiert. Eigentlich Grund zur Freude. Umso verwunderter war ich, als ich Minuten später seinen Wutanfall mitbekommen musste. Er hatte, mit einem Begleitschreiben des örtlichen Pfarrers, als Geschenk der Pfarre eine Ausgabe des Magazins „YOU!“ erhalten und blödsinnigerweise gleich einmal die für ihn provokantesten Seiten aufgeschlagen. (...) 16-Jährige, wie unser Sohn, sind solcher Themen wie Sex, Verhütung, außergewöhnliche jugendliche Heilige, Mobbing und sonstige vielstrapazierte Aufsatzthemen schon mehr als überdrüssig. Sie wollen viel mehr Informationen über unsere pluralistische Gesellschaft und Welt, aber nicht in Schwarz/Weiß, sondern in Toleranz und mit sowohl/als auch! Sie verstehen – mit Recht – missionarisches Manipulieren, oft auch außerhalb der verifizierbaren Fakten, eben als das, was es ist, unehrliche, übertriebene, leicht zu entlarvende Werbung – und die lehnen sie ab, schon gar, wenn das Produkt „Religion“ heißt. „YOU!“ bietet neben reißerischen Inhalten und dynamischer und teurer Aufmachung, fast ein wenig versteckt, theologische und moraltheologische Aussagen, die die jugendlichen Leser wieder ins 19. Jahrhundert zurücklotsen wollen. (...) Ich würde mir wünschen, dass Pfarren und Diözesen auch bei scheinbar so frommen Bewegungen ein gleiches Maß an Vorsicht walten lassen wie bei politisch-kirchlichen. Einfach nur durchlesen, bevor man so etwas verschenkt! (...)
Mag. Heinz Buder, Micheldorf
Das Personal in Spitälern, Pflegeeinrichtungen und Mobilen Diensten braucht Entlastung. Gerade jenen, die in den letzten Monaten im wahrsten Sinn des Wortes den „Kopf hinhalten“ mussten – und auch weiter müssen – ist eine Auszeit zu verschaffen. Sie sind es, denen ich von Herzen wünsche, dass sie zu den bevorstehenden Feiertagen Zeit mit Familie und Freunden verbringen können. Als eine, die 44 Jahre im Pflegeberuf tätig war, bin ich in Gedanken oft bei meinen Kollegen*innen. Es geht nicht nur um die eigene Gesundheit. Wir müssen auch alles tun, um das medizinische und pflegerische Personal vor physischer und psychischer Erschöpfung zu bewahren!
Elisabeth NeulingeR, DGKS i.R., Waxenberg
Zur Beilage in Ausgabe 49:
Danke für den Leitfaden „Weihnachten feiern“. Mir fehlt auf Seite 5, von wem „Es wird scho gleih dumpa“ stammt. Es ist der in Krenglbach geborene Priester Anton Reidinger, begraben in Obernberg. Darauf können wir stolz sein. Schade, dass es nicht dabeistand!
Karlheinz Sandner, Kefermarkt
Zum Leitartikel „Manche mögen‘s hart“ von Heinz Niederleitner in Ausgabe 48:
Lieber Herr Heinz Niederleitner. Sie haben durch Ihre scharfe, aber falsche Kritik der polnischen und ungarischen Regierung in der Linzer Kirchenzeitung vom ersten Adventsonntag bewiesen, dass Sie ein totaler politischer Analphabet sind. Es geht im Streit dieser beiden Länder (andere wollen auch aufwachen) mit ungläubigen und arroganten Bürokraten in der EU nicht an der ersten Stelle ums Geld, sondern um den Kampf für christliche Werte, vor allem Ehe und Familie und das Leben von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod. Ich würde gerne den Diözesanbischof fragen, ob sein Blatt der richtige Platz ist für Ihre privaten, irreführenden politischen Kommentare. Sie beleidigen Polen und Ungarn (ca. 50 Milionen Menschen), die demokratisch ihre Regierung gewählt haben. (...)
Antonia Romaniak, per E-Mail
Wenn von Polen und Ungarn für die Auszahlung von EU-Geldern Rechtsstaatlichkeit gefordert wird, dann sollten sich auch die anderen Staaten der EU fragen, was Rechtsstaatlichkeit ist. Da werden natürliche Institutionen der Menschheit wie Ehe und Familie sowie das (Grund-)Recht auf Leben auszuhöhlen versucht. Da wird das Recht durch die Ideologie der Gender- und LGBT-Lobby ersetzt. Europa kann, unabhängig von politischen Umständen, den Polen dankbar sein, dass sie das Recht auf Leben auch für Ungeborene sowie die Ehe von Mann und Frau verteidigen.
Franz Hollerweger, Neukirchen an der Vöckla
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