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Der Zukunftsweg unserer Diözese Linz unter dem Titel „Kirche weit denken“, den die Diözese Linz vor dem Hintergrund des Priestermangels eingeschlagen hat bzw. installieren will, lässt frischen Wind spüren und gibt uns Zuversicht, Kraft und auch Schwung und Freude. Wir danken sehr für den Einsatz und das Bemühen der „Reformer“, wollen selbstverständlich gerne mithelfen und sind völlig mit dabei! Gemeinschaft tut gut und ist schön!
Grete Kubai, Schärding
Nur ältere Christen in Oberösterreich erinnern sich vielleicht noch daran, dass es in der Diözese Linz als Folge des Zweiten Vatikanischen Konzils (einberufen von Papst Johannes XXIII.) hier in Linz von 1970 bis 1972 eine Diözesansynode gegeben hat.
Eine den Menschen zugewandte Kirche bzw. „Kirche um der Menschen willen“ war die Dynamik des Zweiten Vatikanischen Konzils, und das war auch das Motto der damaligen Linzer Diözesansynode. Die Synode, deren stimmberechtigte Mitglieder zuvor in Dekanatskonferenzen demokratisch gewählt worden waren, befasste sich neben strukturellen Fragen vor allem auch mit inhaltlichen Anliegen der Glaubensverkündigung. Dabei spielte eine breite Laienseelsorge, die es in der Diözese eigentlich schon seit über 70 Jahren gibt, eine wichtige Rolle. Man möge sich dabei an den sonst als konservativ geltenden Bischof Zauner erinnern, der sowohl bei der Einführung der Liturgie in der Landessprache als auch in der Laienseelsorge eine beachtenswerte Rolle spielte. Die Frage Zölibat & Eucharistie konnte man nicht grundsätzlich beraten und abstimmen, aber man konnte Hoffnungen formulieren, die freilich später wie viele Konzilsaufbrüche schwer enttäuscht wurden.
Dieses Abbremsen des Konzilsschwungs ist ein grundsätzliches Problem, vor dem die Kirche nun steht und das man auch nicht mit strukturellen Reformen von oben herab bewältigen kann – Reformen, die zudem weniger inhaltlich als vielmehr hierarchisch vom zölibatären Priestermangel ausgelöst sind. Friedrich Gruber, Linz
Die in den letzten Tagen veröffentlichten Berichte über die Einführung neuer Pfarrstrukturen in Oberösterreich haben bei mir nach einer kurzen inneren Zustimmung schnell wieder zu einer anderen Erkenntnis geführt: Die Anpassung der Organisationsstrukturen an die realen Verhältnisse, die durch den Priestermangel dringend notwendig sind, ist nur eine Behandlung der Auswirkungen, also der Krankheit der Kirchenverdrossenheit. Mindestens so wichtig oder noch wichtiger wäre die Behandlung der Ursachen des Priestermangels – dazu gibt es ja viele Empfehlungen und Wünsche der Katholiken an der Basis!
Erasmus Grünbacher, Timelkam
(...) Auch die Kirche hat ihre Probleme – und nicht nur kleine. (...) Dabei zeigen gerade in letzter Zeit Artikel und Leserbriefe, dass bei den Jungen Wege in eine für sie attraktive Kirchengemeinschaft gesucht werden. An der Basis ist vieles möglich geworden – teilweise vielleicht vorbei am Kirchenrecht oder mit zumindest einem zugekniffenen Auge. Selbst in die Hand nehmen, das ist oft die Devise. Wichtig scheint mir, „die Kirche im Dorf zu lassen“ – im wörtlichen Sinn gemeint. Oder können Sie sich vorstellen, dass Ihre Kinder und Enkelkinder Sie einmal am Friedhof Ihrer Nachbarpfarre besuchen? Personelle Aufstockung ist notwendig – vorhandene Talente von um der Liebe willen ausgeschiedenen Priestern, Laien und Frauen müssen genützt werden! Oder ist die Not noch zu klein? Mir tut es weh, zu sehen, dass fähige Menschen, Frauen und Männer, erst dann eine „Erlaubnis“ bekommen zum Dienen, wenn der Hut brennt!
Hubert Ehgartner, Taiskirchen
Alle Österreicher verdanken der katholischen Kirche viele Feiertage, deren Sinn und Feier bei Weitem nicht allen Katholiken ein Anliegen ist. Gerade der Karfreitag hätte es aber schon immer verdient, seiner religiösen Bedeutung wegen ein Feiertag zu sein.
Welchen Rang haben dagegen die Marienfeiertage oder die zweiten Feiertage nach Ostern und Pfingsten?
Meiner Meinung nach wäre es angebracht, wenn die katholische Kirche aus Solidarität gegenüber wirtschaftlichen und sozialen Problemen auf den Ostermontag oder den Pfingstmontag offiziell verzichten würde und sich dafür über den Karfreitag als Feiertag freuen könnte. Gemeinsames Feiern mit den evangelischen Christen an diesem Tag wäre auch ein schönes Zeichen der Ökumene.
Johanna Bitter, Aigen-Schlägl
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