KOMMENTAR_
Klimaerwärmung durch Anstieg der Treibhaugase, Wetterkapriolen mit Hitze und Dürre. Überschwemmungen. Und was steht dagegen? Klimakonferenzen mit Aufrufen zur Reduktion der Erderwärmung.
Und was passiert? Nichts. Sollen es die anderen machen. So ist es im Globalen wie im Lokalen. Die momentane Debatte im Mühlviertel über die Trassenführung der Stromanbieter erhitzt die Gemüter. Niemand möchte eine Freileitung in seiner Nähe, sondern lieber in der Erde vergraben, oder beim Nachbarn. Durch das ständige Vor-Augen-haben einer Freileitung könnte sich doch jemand fragen: „Bin nicht auch ICH Mitverursacher des laufend steigenden Energie-Verbrauchs?“ Wenn nicht jeder Einzelne anfängt, seinen Energieverbrauch zu überdenken und zu reduzieren, muss er auch die Negativseiten (Freileitung) mittragen. (...) Die Menschen sollten wieder bewusster leben und sich fragen: Brauche ich einen 300 PS starken SUV, x Flugreisen im Jahr usw., brauche ich im Haushalt alles elektrifiziert, von der Zahnbürste über Klimaanlagen, Pools, Wärmekabinen und andere Stromfresser? Nur der Einzelne – du und ich – kann etwas bewirken und zwar sofort!
Franz Pickl-Eder, Waxenberg
Nachdenklich stimmt mich in vielen Kirchen, Kapellen und Marterln eine gewisse Einseitigkeit der Christus-Darstellungen. Ich sehe oft das Jesuskind am Arm seiner Mutter. Oder ein Kruzifix, oft auch den toten Jesus am Schoß seiner Mutter. Da frage ich mich: Haben wir den „schwachen“ Jesus lieber, den wir verehren, der uns aber nicht anrührt? Wo erleben wir den lebendigen, den „kräftigen“ Jesus, der uns als Auferstandener Geborgenheit und Geleit durchs Leben versprochen hat?
Sehr ansprechend ist etwa die Darstellung Jesu als Guter Hirt oder als der, der mit den Emmausjüngern geht oder als „Aufersteher“ aus dem Grab. Ich selber bete meistens vor einer ostkirchlichen Ikone: Ein Brustbild von Christus, der mich einerseits gütig ansieht, mit einer segnenden Hand, der aber auch etwas fordernd schaut, als ob er sagen würde: Komm, geh mit mir, lass dich auf mich ein!
Natürlich ist der Tod Jesu am Kreuz die große Liebestat. Entscheidend ist seine Auferweckung. Sehen nicht manche suchende Menschen durch unsere „negativen“ Bilder das Christentum als lebensverneinend, was es ja überhaupt nicht ist?
Die äußeren Bilder bestimmen oft unsere inneren Bilder. Daher wäre es sinnvoll, mehr den „lebendigen“ Christus darzustellen. Das könnte eine tiefere Christus-Beziehung fördern, die entscheidend für den Glauben ist. Da müssten wohl auch alle Erneuerungsbemühungen beginnen.
Mag. Gilbert Schandera, Kurat, Gallneukirchen
Zu Kiz. Nr. 40, S. 3 und mehreren Leserbriefen
Sowohl den Beiträgen über P. Josef Hehenberger als auch P. Reinhold Ettel über „Zeichen der Zeit“ stimme ich sehr zu. Es ist wirklich erforderlich, dass die Kirche neue Wege beschreitet. Der Theologe Karl Rahner hat schon in den Sechzigerjahren zu einem Überdenken aufgefordert, wenn Eucharistievorstand und Gemeindeleitung nicht mehr in einer Einheit möglich sind und von einer Verpflichtung der Kirche gesprochen, für ausreichende Möglichkeit zur Eucharistie zu sorgen. Neue Strukturen in der Kirche müssen auch die Eucharistie hoch halten.
Eleonore Hügelsberger, Linz
Meditation
Herr, ich danke dir für mein Leben:
Ich durfte in jungen Jahren säen und pflanzen;
jetzt darf ich langsam ernten:
jede Frucht, die ich nun vom Baum nehme,
ist etwas Besonderes –
etwas von Dir ist in ihr.
Und jede Ähre – sogar das Unkraut dazwischen – ist schön.
Alles hatte und hat seinen Platz! Das erkenne ich jetzt.
Alles, was ich erst nicht verstehen konnte, hat Sinn.
Es wurde Teil eines Ganzen – meines Lebens.
Eva Woblistin, Linz
KOMMENTAR_
DENK_WÜRDIG
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