KOMMENTAR_
In diesen Tagen wird viel über den Flüchtlingsansturm 2015 und die Migrationspolitik geschrieben. Auch wenn die Herausforderungen für Ausländer und Österreicher groß sind, ist es beschämend, mit welchen Vorurteilen und Problemen ausländische Familien konfrontiert werden. Wir betreuen seit 2015 Menschen, die zu uns nach Österreich gekommen sind. Jene, die einen positiven Bescheid erhalten haben, arbeiten fleißig und sind redlich bemüht, sich ein gutes Leben aufzubauen. Aber das ist anscheinend zu wenig. Eine ordentliche syrische Familie mit fünf Kindern sucht eine größere Wohnung im Bezirk Perg, doch die Hürden scheinen unüberwindbar. Einerseits hört man von Privatanbietern: „Ich habe ja nichts gegen Ausländer, aber eine Familie mit fünf Kindern wollen wir nicht.“ oder „Diese Wohnung können sich die ja gar nicht leisten.“. Andererseits verlangen Wohnungsgenossenschaften einen fünfjährigen Arbeitsnachweis, obwohl die Familie bereits mehr als drei Jahre einer Arbeit nachgeht. Wohin soll sich eine Familie mit fünf Kindern wenden?
Maria und Erwin Bindreiter, Pabneukirchen
Zu „Patriarch Bartholomaios kritisiert Klimapolitik“ in Ausgabe 36:
Herzlichen Dank, dass in der KiZ Nr. 36 die Stellungnahme von Patriarch Bartholomaios zum Beginn der Schöpfungszeit ab 1. September zu lesen war. Ich vermisse einen derartigen Aufruf von Seiten der Katholischen Kirche – oder ist mir da etwas entgangen? Ich würde es sehr begrüßen, wenn uns die KirchenZeitung in den Ausgaben bis zum Ende der Schöpfungszeit am 4. Oktober mit entsprechenden Beiträgen durch diese vier Wochen führen und begleiten würde! Schöpfungsverantwortung zu leben ist ja oft nicht einfach – helfende Worte oder anregende Beispiele sind immer wieder gefragt! Schöpfungszeit ist außerdem das ganze Jahr!
Elfriede Greisberger, Pattigham
Zum Leserbrief von Sepp Hütter in Ausgabe 36:
(...) In unserer Pfarre halten wir uns, besonders auch die Kommunionspender/innen, sehr genau an die Coronaschutz-Vorgaben und müssen uns dafür von manchem Pfarrangehörigen belächeln und kritisieren lassen. Als Zuständige für die Kommunionspender/innen fehlt mir jegliches Verständnis, wenn Gläubige unser Ersuchen, den Mundnasenschutz beim Verlassen ihres Platzes und beim Gang zur Kommunion zu tragen, ignorieren, und ohne diesen nach vorne kommen. Wenn sich Menschen, trotz höheren Alters, Vorerkrankung, Verpflichtung den alten Eltern oder den Enkelkindern gegenüber, bereiterklären diesen Dienst für die Gottesdienstgemeinde zu übernehmen, erwarte ich mir, als Zeichen des Respekts und der Rücksichtnahme, dass die Mitfeiernden unsere Bitten ernst nehmen und ihnen entsprechen, auch, wenn sie selbst nicht von dieser Vorsichtsmaßnahme überzeugt sind! Es ist nicht selbstverständlich, dass Menschen sich, in diesen Zeiten der Unsicherheit, in den verschiedenen Bereichen der Liturgie einbringen, das sollten wir immer bedenken! Ihnen gilt heute mein Dank.
Monika Simon, per E-Mail
Das Interview mit Landeshauptmann Hans Peter Doskozil am 30.8. in der ZIB 2 macht mich traurig. Die „Rechtsstaatlichkeit“ ist für ihn oberstes Gebot. Österreich kann daher auch keine notleidenden Kinder von den Flüchtlingslagern auf den griechischen Mittelmeerinseln aufnehmen. Doskozil: „Humanität ist natürlich wichtig, aber für eine solche Aktion gibt es keine rechtliche Grundlage und das Recht (Gesetz) ist unser höchstes Gut.“ (...) Ich frage mich: Denkt LH Doskozil wirklich so? Das kann ich nicht glauben. Oder geht es ihm vor allem um Stimmen bei der nächsten Wahl? (...)
Hans Riedler, Linz
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