KOMMENTAR_
Zu „Es braucht EU-Rauswurfregeln“, Ausgabe Nr. 30
Es ist sicher gut, sich für die Menschenrechte einzusetzen. Doch welche Gesinnung vertreten diese sogenannten „Menschenrechte“? Ich spreche hier nicht von der Unabhängigkeit der Justiz in Polen oder von der Korruption in Ungarn. Diese Themen mögen ihre Berechtigung haben. Doch nach jetzigem Verständnis von Menschenrecht wird der Mutter das Recht zugesprochen, ihr eigenes noch ungeborenes Kind abzutreiben, d.h. zu töten. (...) Ebenso anstößig ist die Zulassung der Homo-Ehe. Die Sexualität von Mann und Frau ist ein Geschenk Gottes. Er hat sie uns gegeben mit dem Auftrag: „Wachset und mehret euch!“ In oben genannten Ländern werden diese Werte noch hochgehalten. In unserer Verfassung sowie im Denken und Handeln der meisten Politiker kommt ja Gott nicht mehr vor. Sie fühlen sich ihm gegenüber nicht mehr verantwortlich. Dadurch kommen solch lebensverachtende „Menschenrechte“ zustande. Sie, Herr Niederleitner, sind Chefredakteur einer katholischen Zeitung. Vielleicht können Sie einmal darüber nachdenken, ob Ihr damit verbundener Auftrag und Ihre Gesinnung sich nicht widersprechen?
Theresia Angleitner, per E-Mail
Die jüngsten Unwetterkatastrophen in Österreich, Deutschland, Belgien, den Niederlanden, die Waldbrände auf Sardinien und an vielen anderen Orten der Erde machen mich sehr betroffen und mein Mitgefühl gilt den Geschädigten an Leib und Seele. Umso zorniger macht es mich, dass es bei der Umsetzung der Klimaziele häufig nur bei leeren Ankündigungen bleibt. Seit Monaten wird mit dem 1-2-3-Ticket Werbung gemacht. Soll es am Ende doch nur Wahlwerbung sein? Politiker und Politikerinnen nehmen den Mund sehr voll, wenn es um die Solidarität der Bürger und Bürgerinnen bei der Bekämpfung des Corona-Virus geht. Braucht es diese nicht auch bei der Abmilderung der Klimakatastrophe? Gerne würde ich hier einen Beitrag leisten und mehr mit leistbaren öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sein und die – noch – wunderbare Natur in Österreich erkunden.
Brigitta Huber, Timelkam
In den letzten paar Tagen sprachen mich außergewöhnlich viele Menschen an und sagten sinngemäß: „Allen Menschen ist das Faktum Klimawandel jetzt endgültig bewusst geworden.“ (...) Grundsätzlich freut es mich, dass immer mehr Menschen das Problem erkennen. Doch drei Sätze weiter kommt man sofort drauf, dass man ja selber an den Pranger gestellt wird oder werden könnte. Und genau das ist das Problem, warum wir nicht endlich mit ordentlichem, ernst gemeintem und konsequent verfolgtem Klimaschutz beginnen: Es werden immer noch die Schuldigen gesucht. Das Problem wird herumgeschoben, es wird von einem selbst weggeschoben. (...)
Fakt ist: In den nächsten 10 bis 20 Jahren werden Extremwetterereignisse schlimmer, sie finden häufiger statt, aber noch ist es nicht zu spät. Unser Tun entscheidet darüber, wie schlimm das Ganze wird und ob wir da noch halbwegs heil rauskommen. Bei rigorosem Stopp, Klimagase auszustoßen, werden die Wetterextreme wesentlich harmloser ausfallen, wir können uns noch retten. Es ist unsere letzte, unsere einzige Chance, das Ruder noch rumzureißen. Gehen wir es gemeinsam an. (...)
Jürgen Hutsteiner, Steyr
Gottesdienstübertragung aus einer Pfarre im Fernsehen. Alle Mitwirkenden haben sich gut vorbereitet. Die Spannung und die Freude sind groß. Der Kirchenchor singt. Die Kirche ist wunderschön geschmückt. Der Gottesdienst wird gehalten von Pfarrer, Pastoralassistentin und einem Diakon. Die Aufgaben wurden auf viele Pfarrmitarbeiter/innen verteilt. Bei der Eucharistiefeier sind im Fernsehen ausschließlich der Pfarrer und der Diakon zu sehen. Wo ist die Pastoralassistentin? Eh da! Nur die Kamera wird minutenlang und konsequent so geführt, dass „nur“ die beiden Männer zu sehen sind. Wir haben das Jahr 2021. Müssen Frauen im Altarraum tatsächlich wegretuschiert werden? Weil sie da nicht hingehören? Weil sie nicht würdig sind bei der Eucharistiefeier? Erst als der Pfarrer der Pastoralassistentin eine Schale mit Hostien reicht, muss die Kamera zwangsweise schwenken. Sie stand die ganze Zeit neben ihm.
Dagmar Kienast, Ungenach
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