KOMMENTAR_
Zu „Die ksoe wird anders aussehen“ in Ausgabe Nr. 28:
Als alter Christlich-Sozialer bin ich bestürzt, dass die Katholische Sozialakademie einen Relaunch durchmachen soll. Die Vorzeichen lassen mich nichts Gutes erwarten. Der Hauptverantwortliche ist der Militärbischof. Dass es so einen Bischof überhaupt in einer katholischen Kirche gibt, ist mir unverständlich. Wenn man sich eine Militärdiözese leistet, dann muss auch Geld für eine Sozialakademie vorhanden sein. Man räumt sich viel Zeit für die Reform ein, aber gleich einmal werden 13 Mitarbeiter gekündigt. Als Zeichen einer modernen Reform der Institution kann das nicht gelten. Eher erinnert das an eine Maßnahme nach Art eines kapitalistischen Kahlschlages, der meilenweit von Laudato si und dem Sozialwort entfernt ist. Dann noch zu sagen, dass die Gekündigten sich nach dem Relaunch wieder bewerben können, halte ich für zynisch. Ich hoffe aber dennoch, dass sich für die bestehenden Probleme eine christlich-soziale Lösung finden lässt.
Rudolf Stanzel, Rosenau/H.
Die angekündigte Kündigung aller Mitarbeiter/innen der Katholischen Sozialakademie (KSÖ) schockiert mich, weil die wirklichen Gründe dafür nicht genannt werden. Welche mächtigen Personen und Gruppen stehen hinter dieser Vorgangsweise? Was hat denen nicht gepasst und wieso treten sie nicht öffentlich in eine Auseinandersetzung ein? Mit dieser Art karikieren die Bischöfe ihr eigenes Pfingsthirtenwort, in dem sie zu Solidarität, Wertschätzung, Dialog und Beteiligungsprozessen in unseren Krisen einladen. Die KSÖ habe sehr verdienstvoll gearbeitet, betont Militärbischof Freistetter, und die gut eingeführte Marke KSÖ soll erhalten bleiben. Wer anders als die Mitarbeiter/innen garantiert denn für diese gute Arbeit? Was soll anders werden? Wenn es den Bischöfen um ehrlichen Dialog und Beteiligung geht, dann bitte ich damit sofort zu beginnen, wenn es jetzt um die Zukunft der KSÖ geht.
Gerhard Lehrner, Pregarten
Wenn Sie meinen, werte „Obrigkeit“, mit uns Christen tun und lassen zu können, wie es Ihnen behagt, dann tun Sie es – aber ohne mich! Sie wollen die ksoe „umfunktionieren“, warum und mit welcher Argumentation? Was würden ein noch lebender Bischof Johann Weber oder unser Altbischof Maximilian Aichern sagen, die meines Wissens immer für die Anliegen der berufstätigen Menschen ein offenes Ohr und Herz hatten? Die Katholische Soziallehre und das sich daraus ergebende Handeln waren immer ein zentraler Punkt, der auch im politischen Geschehen geachtet und von der Kirche eingefordert wurde. Das alles soll nun mit einem Federstrich Geschichte sein? (...)
Karl Lanzerstorfer, Thalheim
Dass über die Themenrichtung, die Ämter und Institutionen überlegt und darüber nachgedacht werden kann und muss, ist für mich klar und auch kein Thema. Thema jedoch und was mich und viele Freunde sehr nachdenklich stimmt, ist, wie die Kirchen-Obrigkeit damit umgeht. Wenn das ganze Team der Kath. Sozialakademie, 13 Personen, alle gekündigt werden und davon niemand in eine neue Denkrichtung eingebunden wird. Was soll das heißen? Wir sind sehr zufrieden mit eurem bisherigen Tun? Alle vor die Türe stellen, in dieser schwierigen Zeit? Noch dazu die lapidare Antwort, es können sich alle wieder bewerben, aber ob sie wieder genommen werden? Ist das soziale Denkweise, Beispiel und Vorbild der kath. Kirche?
Robert Klausberger, Katsdorf
Zu einem Leserbrief in Ausgabe 29:
(...) Jesus hat niemals vom Heiraten abgeraten. Er hat sogar ausgerechnet bei einer Hochzeit sein erstes Wunder gewirkt, weil (s)eine Mutter ihn dazu veranlasst hat! Wollte ER nicht „alle“ an sich ziehen, die der Vater ihm gegeben hat? Meinte Jesus damit nur die zölibatär lebenden Priester? Die Apostelgeschichte und die Paulusbriefe berichten uns von einigen Frauen, die sich schon zu Zeiten des Urchristentums sehr eifrig in den Gemeinden engagiert haben. Haben diese etwa ihre Familien vernachlässigt, um Jesu würdig zu sein? Und welche Antwort legt uns das Lebenszeugnis vom seligen Franz und seiner Frau Franziska Jägerstätter nahe? Von den Würdenträgern der Amtskirche fühlte sich Franz Jägerstätter jedenfalls ziemlich im Stich gelassen. Für mich als Ehefrau, Mutter und Bäuerin sind diese beiden jedenfalls ein sehr hilfreiches Vorbild, für welches ich täglich dankbar bin. (...)
Ulrike Stadler, Engerwitzdorf
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