KOMMENTAR_
Noch nie so drastisch wie heuer ist mir schon den ganzen Frühling aufgefallen, dass manche Pflanzen, Insekten und Vogelarten fast nicht mehr vorkommen.
Haben Sie heuer schon viele Schwalben gesehen? Die Lerchen höre ich nicht mehr, auf den Bergen habe ich nur mehr vereinzelt einen Schwalbenschwanz gesichtet, die Glockenblumen und Steinnelken am Wegesrand gibt es nicht mehr. Blumenwiesen, besonders mit Margeriten werden immer mehr zurückgedrängt. Insekten auf der Motorhaube und Windschutzscheibe werden drastisch weniger. Pflanzen und Tierarten sind vom Aussterben bedroht, so lese ich. Was ist los? Habe ich mich von einem Optimisten schleichend zu einem Pessimisten verwandelt? Bin ich, ist die Umwelt noch zu retten? Dass ich daran Mitschuld habe, ist völlig klar (Umwelt, Verkehr, Einkauf, Bewusstsein).
Haben wir den Schöpfungsauftrag gründlich missverstanden? Welche Welt hinterlassen wir unseren Kindern? Bitte sagen Sie mir, dass ich Unrecht habe!
Karl Lanzerstorfer, Thalheim
Liebe Mitglieder der türkis-blauen Regierungskoalition, haben Sie schon einmal versucht, fünf Jahre ohne Einkommen zu leben? Ach ja, Sie haben ja Arbeit und sicher auch einige Ersparnisse. Aber wie schaffen dies Menschen, denen Sie erst nach fünf Jahren eine Chance zum Überleben gewähren wollen, geschweige denn zu einem menschenwürdigen Leben? Ich bin traurig und fassungslos.
Hans Riedler, Linz
Zu: „Eine Enzyklika mit Langzeitfolgen“, Nr. 22, S. 10/11
Meiner Meinung nach muss sich hier die offizielle Kirche neu orientieren. Sexualität vor oder in der Ehe ist heute kein Tabuthema mehr und es ist mir unverständlich, dass hier im Bezug auf Kondome bzw. Antibabypille nicht schon lange ein Umdenken stattgefunden hat. Nur während der Zeit der unfruchtbaren Tage der Frau Geschlechtsverkehr zu haben, ist bei jüngeren Leuten unrealistisch. Auch der Geschlechtsverkehr vor der Ehe muß überdacht werden. Die Leute heiraten heute bedeutend älter und es ist unrealistisch zu denken, dass hier bis zur Ehe kein Sex möglich ist.
In derselben Ausgabe bedauert der Vatikan das Abtreibungsvotum der Iren.
Das Leben eines Kindes, auch ungeboren, muss geschützt werden, dies ist vollkommen richtig. Aber da passt etwas nicht, denn bei entsprechenden Verhütungsmöglichkeiten gibt es sicher weniger ungewollte Kinder.
Zum Schluss noch eines, nach den Wechseljahren der Frauen kann Geschlechtsverkehr ohne Bedenken und so oft man will gemacht werden. Da stimmt doch was nicht.
Peter Inzinger, Scharten
Umfragen ergaben, dass die Akzeptanz von Asylsuchenden bei sogenannten praktizierenden Christen am geringsten, bei konfessionslosen am größten ist. Und dass die weitaus größere Mehrheit in unserm Land mit restriktiven Maßnahmen gegen Flüchtlinge sehr einverstanden ist. Der Anteil an Christen in Österreich liegt bei etwa drei Viertel. Wenn sich ein hoher Prozentsatz der Bevölkerung für Härte gegen Flüchtlinge ausspricht, müssen sehr viele Christen dabei sein. „Praktizieren“ heißt „in die Praxis umsetzen“! Die Botschaft des Evangeliums lässt keinen Zweifel daran, dass JEDER, auch der Fremde, seine Würde und ein Recht auf Barmherzigkeit, Verständnis, Hilfe hat. Siehe das dreifache Liebesgebot und Lk 10 ...
Jesu Botschaft ist anspruchsvoll! Wir werden mit unseren Ängsten und Sorgen um uns selbst immer hinterherhinken: „Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt.“ (Lk 18,25) Trotzdem muss man von Christen Menschlichkeit auch für Asylsuchende erwarten können! Von der Regierung nicht. Sie will weiter bestätigt werden. Wem Perspektive und Lebensgrundlage fehlen, der gleitet leicht in die Kriminalität (Diebstahl, Aggressivität, Drogen) ab. Dann heißt es: Wir haben es eh gewusst ... Jede negative Schlagzeile bestätigt die Vorurteile. Das ist gerade recht. Positives hat kein „Leiberl“. (Danke für die KiZ!)
Umso mehr käme es auf uns Christen an, durch Menschlichkeit Frieden zu fördern! Dankbar bin ich, dass, angefangen von Papst Franziskus, viele in unserer Kirche in diesem Sinne „praktizieren“. Und für alle guten Initiativen, auch in unserer Gemeinde.
Friederike Stadler, Vöcklamarkt
Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung. Kürzungen vorbehalten. Zuschriften an: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; leserbriefe@kirchenzeitung.at
KOMMENTAR_
DENK_WÜRDIG
Jetzt die KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>
BRIEF_KASTEN