KOMMENTAR_
Zum Thema 70 Jahre Gründung Israel, Nr. 19, S. 10
Ein herzlicher Dank sei der KirchenZeitung ausgesprochen, dass sie als eines der wenigen Medien zum Gedenken an die Staatsgründung Israels auch auf den damit verbundenen Leidensweg des palästinensischen Volkes aufmerksam macht. Was wir so beklagen, ist doch, dass die damaligen Zeitzeugen des Naziregimes die jüdische Bevölkerung so sehr im Stich gelassen haben. Jetzt aber sind wir Zeitzeugen der Leiden der Palästinenser, wo ein ganzes Volk durch mehrere Generationen hindurch eine Besatzung erleidet, die die fundamentalen Menschenrechte missachtet. Jene, die so leicht eine Kritik an der israelischen Besatzungspolitik als antisemitisch bezeichnen, denen sei geraten, einmal das von jüdischen Autoren und Autorinnen verfasste Buch zu lesen: „Breaking the Silence – Israelische Soldaten berichten von ihrem Einsatz in den besetzten Gebieten“.
Helmut Höftberger, Grieskirchen
In vielen Pfarreien singen die Priester nach dem Empfang der hl. Kommunion Marienlieder, Beispiel (...): „Maria sei gegrüßet.“ Marienverehrung ist nach dem Schlusssegen angebracht, wie dies der Papst immer vormacht. Wir grüßen auch nicht unseren leiblichen Vater zum Geburtstag mit einem Muttertagslied. Das wäre Hohn.
Herr Kienesberger, Vöcklabruck
Die Familienbeihilfe, die an in Österreich arbeitende Eltern ausbezahlt wird, deren Kinder aber zu Hause in ihrem EU-Heimatland leben, soll mit Beginn des Jahres 2019 an die Lebenshaltungskosten im jeweiligen Land angepasst, das heißt, in den meisten Fällen gekürzt werden. Diese bereits seit längerer Zeit angekündigte und nun von der Regierung beschlossene Maßnahme macht mich traurig. Es betrifft vor allem Familien in Ländern, denen es teilweise viel schlechter geht als uns. Die von den betroffenen Ländern im Osten der EU meist berechtigte Forderung nach mehr Solidarität empfinde ich daher als eine schizophrene, unmenschliche Haltung Österreichs. (...) Und was machen wir jetzt mit den Familien in Österreich? Da gibt es ja auch größere Unterschiede bei den Lebenshaltungskosten in den einzelnen Bundesländern? Denkt die Regierung da auch an Einsparungsmöglichkeiten? (...)
Hans Riedler, Linz
Zum Leserbrief von Wolfgang Ortner, Nr. 19, S. 31
Dass auch kirchliche Amts- und Würdenträger Kritik an der Pflicht üben, im Eingangsbereich aller Behörden und Amtsstuben des Freistaates Bayern ein Kreuz anzubringen, ist befremdlich. Zum Glück formiert sich mit der „Ökumenischen Erklärung katholischer und evangelischer Professoren und Hochschullehrer der Theologie zum bayerischen Kreuzerlass am 01.06.18“ nun Widerstand gegen diese Kritik. Besagte Erklärung kann im Wortlaut unter https://www.kreuzerlass.de/ nachgelesen werden. (...) Mein eigenes Befremden kann ich übrigens nicht pointierter zum Ausdruck bringen als der Apostolische Nuntius in Österreich. Mit Blick auf die Debatte in Bayern und auf die Wegnahme der Kreuze an der Theologischen Fakultät der Uni Wien fasst Erzbischof Zurbriggen seinen Unmut nämlich kurz und bündig wie folgt zusammen: „Diese religiöse Correctness geht mir langsam auf den Nerv.“ Nachzulesen in der „Stenogramm“-Spalte auf S. 12 derselben KiZ-Nr. 19.
Dr. Johann Hahn, Perg
Veröffentlichungen bedeuten keine Zustimmung. Kürzungen vorbehalten. Zuschriften an: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; leserbriefe@kirchenzeitung.at
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