KOMMENTAR_
Zu „Voraussetzung: Verbale Abrüstung“ in Ausgabe 17 und zu einem Leserbrief in Ausgabe 18:
Ich bin dankbar, dass der Direktor des Bildungshauses Schloss Puchberg, MMag. Helmut Ausserwöger, deutliche Worte findet. Er spricht von einer Diskriminierung der Frauen in der römisch-katholischen Kirche, weil sie aufgrund ihres Geschlechts von den Weiheämtern immer noch ausgeschlossen werden. Ich schließe mich auch der Meinung des Priesters und Dichters Andreas Knapp an, der nicht verstehen kann: „Wenn eine Frau den Jüngern als Apostelin vorausging, warum sollten Frauen dann zur Apostelnachfolge nicht auch gerufen sein?“ Gern hätte ich dazu von oberster Stelle eine Antwort ...
Franziska Schneglberger, St. Florian bei Linz
Man mag es drehen und wenden wie man will: Nach biblischem Befund hat Jesus bei der Berufung, Beauftragung und Aussendung seiner Apostel bzw. Jünger Frauen krass „diskriminiert“. Aus Markus 3,14 folgt sogar unmissverständlich, dass er nur Männer „bei sich haben wollte“; folgerichtig befand sich unter den „Zwölf“, die er einsetzte, keine einzige Frau. Lukas 9,1–6 und 10,1–16 bieten ebenfalls nicht den geringsten Anhaltspunkt, dass unter den zwölf bzw. zweiundsiebzig Jüngern, die Jesus aussandte, sich auch Frauen befunden haben könnten. (...) Vor diesem biblischen Hintergrund scheint die Schlussfolgerung durchaus vertretbar, wenn nicht sogar unumgänglich, dass die Kirche keinerlei Vollmacht habe, das Weihesakrament auch Frauen zu spenden.
Dr. Johann Hahn, Perg
Zum Leitartikel „Zum Tag der Pressefreiheit“ in Ausgabe 17:
Ihr Bekenntnis zur Pressefreiheit hat bei mir sorgelindernd gewirkt. Jedes Wissen um einen Menschen, der sich dem Berg konträrer Bestrebungen entgegenstellt, löst bei mir ein Gefühl der Erleichterung aus angesichts einer wachsenden Zahl von Leuten wie Bolsonaro, Orbán, Erdogˇan, Morawiecki, Salvini ... Hofer, Kickl und Konsorten, sowie ihre Parteien da und dort. Auch das beschriebene Abwägen von Pressefreiheit und Loyalität innerkirchlich finde ich positiv beispielhaft.
Franz Luksch, per E-Mail
Was hegten die Menschen, ich eingeschlossen, nicht große Hoffnungen, als Franziskus zum Papst gewählt wurde. Ein liebevoller und sympathischer Mensch, dem es wohl gelingen werde, die längst fälligen verkrusteten Strukturen im Vatikan aufzubrechen. (...) In liebevollen Ansprachen und mit großer Herzlichkeit sprach denn auch Franziskus von Nächstenliebe und von Solidarität mit den Armen. Doch je länger sein Pontifikat dauert, umso mehr überwiegt nun die Enttäuschung über den Reformstau und das Bewahren „konservativer Werte“. Nach wie vor kein Bruch mit dem Zölibat, keine geschlechtliche Gleichberechtigung für den Zugang zu kirchlichen Ämtern, Festhalten an den völlig unzeitgemäßen, moralischen „Vorschreibungen“ zur Sexualität – und zum Drüberstreuen das Verweigern des Segens für gleichgeschlechtliche Paare. Nein, lieber Papst Franziskus, Du hast viele Christen, mich eingeschlossen, sehr enttäuscht, die hohen und hoffnungsvollen Erwartungen hast Du leider nicht erfüllt. Wir mögen Dich trotzdem!
Karl Aichhorn, Mauthausen
Die vielfältigen und lebensfördernden Aktivitäten der Menschen, die sich in und am Rande der katholischen Kirche bewegen, finde ich ganz großartig. Da jeder Mensch Schwester und Bruder Jesu ist und so auch Tochter und Sohn Gottes genannt werden darf auf dem Weg der Vervollkommnung, gibt es auch in dieser meiner hochgeschätzten Gemeinschaft verschiedene Ansichten. Ich habe gelernt, auch andere Einsichten zu würdigen, wenn sie auch nicht den meinen entsprechen. Erst in der Annahme und der Wertschätzung ist dem Anderen und auch mir eine Weiterentwicklung möglich. In dieser Weise kann eine Kirche auch nach außen hin in fruchtbarer Weise wirken. Ich verfolge seit geraumer Zeit die Inhalte der KirchenZeitung und bemerke erfreut, dass sie für alle Menschen sinnstiftende Beiträge bringt – das heißt, sie ist ein einschließendes Medium, welches offen ist für Zukünftiges und bewahrend für althergebrachte, noch sinnvolle Traditionen und Anschauungen. (...)
Hans Huemer, Wels
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