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Zur Zeit der Apostel gab es keine Theologie als Wissenschaft und keine Priester im heutigen Sinne. Die Apostel verkündeten die Frohe Botschaft Jesu, gründeten Gemeinden und setzten Gemeindevorsteher ein. Die Gemeinden feierten im Auftrag Jesu und zum Gedächtnis an sein Leiden, Sterben und seine Auferstehung Eucharistie. Die Ältesten der Gemeinde gingen zu den Kranken, beteten für sie und salbten sie.
Heute gibt es viele Theologische Hochschulen, Theolog/innen und Priester. Priester, die in den meisten Fällen die Feier der Sakramente nicht mehr selber vorbereiten, aber – man ist verleitet zu sagen: wie Magier – die Hostien verwandeln (oft gleich vorrätig) und die Sakramente ihnen vielfach fremden Menschen spenden. Anschließend eilen sie zur nächsten Feier.
Die Gemeinden werden pastoral ausgehungert. Ein Ärgernis. Seit fünf Jahren leitet Papst Franziskus die allumfassende Kirche. Ein großes und hoffnungsvolles Geschenk für alle Christ/innen und für die ganze Welt. Seither fordert er immer wieder eindringlich auf, mutig neue Wege zu gehen.
Die Bischöfe sind gefordert. Die Gemeinden sind bereit und warten darauf, dass sich die Bischöfe als Nachfolger der Apostel zeigen und ihrem Beispiel folgen.
Mag. Alois Maringer, Linz
Immer wieder hört man, dass Hilfsgelder missbraucht werden. Jeder hat schon davon gehört, dass einer einem Bekannten gesagt hat, dass der wen kennt, der sicher weiß, dass einer von der Caritas Unterstützung bezieht, der das gar nicht verdient! Entweder ist er zu faul zum Arbeiten oder spielt den Armen und lässt sich von der Caritas aushalten. „Darum geb ich nichts her!“ Natürlich gibt es schwarze Schafe unter den vielen Notleidenden, die von der Caritas unterstützt werden. Wenn ich aber wegen eines Hallodris nichts hergebe, trifft es auch alle diejenigen, die wirklich Unterstützung brauchen.
Richtig wäre es, wenn ich von einem Missbrauchsfall erfahre, dass ich die Caritas davon informiere. Dann können die zuständigen Mitarbeiter den Fall untersuchen und gegebenenfalls die Unterstützung sperren.
Aber bequemer ist es, zu sagen: „Darum geb ich nichts her!“
Rudolf Danninger, Gutau
Christus trat als Reformator des alttestamentlichen Glaubens auf und er war auch ein Sozialreformer. Er hat nicht mit der Faust gedroht. Er glaubte an die Gebote seines Vaters und setzte sich auch dafür ein. Einsatz für seine Nächsten, den Armen und Minderbemittelten war sein Motto. „Liebet einander, wie ich euch geliebt habe“, war sein Aufruf. Die Erfahrung lehrt ja, dass es nicht immer zu einer Einstimmigkeit kommen kann. Ein Problem, mit dem die Menschheit im Allgemeinen zu kämpfen hat. Die Frage bleibt daher: „Was würde Jesus sagen und wie würde er auf diverse Vorkommnisse reagieren, wenn er heute leibhaftig unter uns auftreten würde? Wie würde er sich zur Kirche stellen, zu seiner Kirche äußern?“ „Ihr habt aus dem Tempel meines Vaters eine Räuberhöhle gemacht.“ Kirche, hört man, sind wir alle. Aber wie leben wir sie vor? – Wie lösen wir die überfallsartige Einwanderung fremder Kulturen? Wie beherrschen wir die dadurch aufgezwungenen Probleme? Die Auferstehung Christi hätte nicht folgen können, wenn er nicht bis zum Tod treu geblieber wäre. Auferstehung heißt auch Mut zur Veränderung. Bist du für mich oder bist du gegen mich?
Erich Heißl, Attnang-Puchheim
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