KOMMENTAR_
Mich bewegt bei diesem komplexen Thema schon viele Jahre Folgendes: Für die hunderttausenden Menschen aus Syrien, Irak, Pakistan, Afghanistan, die ihre Heimat verlassen und nach Europa kommen wollen, würden andere Länder um vieles näher liegen: Saudi-Arabien, Abu Dabi, Katar, Oman, Dubai etc. Dort gibt es einen weit größeren Wohlstand als bei uns. Aus deren unermesslichem Reichtum diese verfolgten Menschen zu versorgen, wäre doch ein Leichtes! Zudem sind die allermeisten Menschen dort deren Glaubensgeschwister! Warum sind diese Länder nicht ihr Ziel? Ich vermute folgenden Grund: Diese in einem großen Luxus lebenden Moslems lassen grundsätzlich keinen einzigen Flüchtling in ihre Länder. Was mich verwundert, ist, dass ich in unseren Medien noch von keinem Journalisten diese Fragestellung wahrgenommen habe. Aber auch von keinem führenden Politiker der EU wird diese totale Abschottung der genannten Länder in Frage gestellt, obwohl dieser für uns unvorstellbare Luxus zu einem schönen Teil von Europa finanziert wird – durch den Kauf von Erdöl!
Dechant Mag. Johann Gmeiner, Grieskirchen
Ich unterstütze sehr gerne Aktionen, die sich um die vielen um ihres Glaubens willen verfolgten Christen kümmern und sich für sie einsetzen. Leider fällt es mir dabei immer wieder auf, wie wenig unsere Medien, auch christliche, über die Schwierigkeiten der Christen in vielen Ländern berichten. (...) Es ist gut, sich um Flüchtlinge bei uns zu kümmern. Aber dürfen wir darüber unsere verfolgten Glaubensschwestern und Glaubensbrüder vergessen? Sie gehörten viel mehr ins Bewusstsein gebracht, etwa auch durch die Kirchenzeitungen, damit ihnen besser geholfen werden kann, – durch Gebet und ordentliche finanzielle Unterstützung der konkreten Helfer.
Mag. Gilbert Schandera, em. Pfarrer, Gallneukirchen
Zum Leserbrief von Maria Pochlatko in Ausgabe 16:
(...) Die Flüchtlinge von 1945, 1956 und 1968 als „unsere wirklichen Nachbarn“ zu bezeichnen und all jenen, die jetzt um Asyl ansuchen, dies abzusprechen, ist für mich nicht nachvollziehbar. An welcher Grenze endet Ihre Bereitschaft zur Nachbarschaftshilfe? Die griechische Insel Lesbos gehört übrigens auch zur EU. Ihre Behauptung, am aktuellen „Flüchtlings-Dilemma“ sei nicht Europa schuld, stimmt in vielfacher Hinsicht auch nicht, weil mehrere Länder Europas zu den größten Waffenlieferanten der Welt gehören. (...)
Hans Riedler, Linz
Auch ich bin entsetzt, aber über die Leserbriefschreiberin in der KiZ 16, die keine Schande für Europa erkennt. Sie unterstellt den Menschen Leichtgläubigkeit, die 2015 die Flüchtlinge, die in unser Land kamen, mit dem Notwendigsten, nämlich Essen, Bekleidung und ein bescheidenes Wohnen, versorgten. (...) Es war 2015 keinesfalls Leichtgläubigkeit, als wir unseren leerstehenden Pfarrhof in Pichl bei Wels selbstverständlich der Caritas als Flüchtlingsunterkunft zur Verfügung stellten, sondern ein Gebot der gelebten Nächstenliebe! Wir durften in den darauffolgenden Jahren genau das erfahren, was die Lesebriefschreiberin lautstark einfordert: 1.Dankbarkeit für die Aufnahme und 2. bemühte man sich selbstverständlich, die Sprache zu erlernen! (...)
Josef Schloßgangl, Pichl bei Wels
Von mehreren Seiten wurde ich aufgefordert, eine Petition zum Öffnen der Kirchen für Gottesdienste zu unterschreiben. Ich werde das nicht tun, da ich mit freudigem Interesse verfolge, wie kreativ und berührend Gott zu den Menschen gebracht wird. Danke an alle. Der Gedanke der Petition, dass alles wieder so werden soll, wie es war, bedarf zumindest einer Nachdenkpause mit Erneuerungspotential.
Helga Herzog, Linz
Die Regierungen in den Oststaaten erlauben der Kirche, Ostern zu feiern, verbunden mit dem Aufruf, daheim zu bleiben! Für mich heißt das, dass diese Regierungen den Gläubigen die Freiheit zugestehen, ihren Glauben auch in Gemeinschaft zu feiern, mit dem Zutrauen, die entsprechenden Verhaltensregeln einzuhalten. (...) Werden die religiösen Bedürfnisse der Gläubigen dort ernster genommen als bei uns? Alle möglichen „Sehnsüchte“ werden uns medial zugespielt, leider keine religiösen, sie scheinen keine Frage wert zu sein! Es gibt auch die Sehnsucht nach einem Gottesdienst! Kirche heißt auch gelebter Glaube in Gemeinschaft, geschützt durch die Menschenrechte!
Johann Schausberger, Riedersbach
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