KOMMENTAR_
Wo bleibt der Klerus – wo ist das christliche Volk? Es müssten längst alle laut aufschreien angesichts dessen, wie mit Hilfe suchenden Menschen in Österreich umgegangen wird!
Straffällige werden in unseren Gefängnissen versorgt, aber Familien, die sich integrieren, werden abgeschoben und einem Schicksal überlassen, das nicht zu verantworten ist.
Arbeitswillige Menschen, die wir dringend benötigen würden, werden von der Polizei abgeholt wie Verbrecher, nur weil wir befürchten, sie könnten unseren Wohlstand ein wenig schmälern. Wohlstand, der uns herzlos werden lässt, weil wir nicht mehr wissen, was Gefährdung des Lebens und Hunger ist, aber auch für uns wird es einmal heißen: Ich war heimatlos und ihr habt mich ... Alles ist gerechtfertigt durch unsere Gesetze! Herr, weck die tote Christenheit!
Kons. Klara Neustifter, Dietach
Die Moslems seien schuld am Untergang des christlichen Abendlandes, das meinen zumindest manche. Und ich meine, dass wohl sehr viele derer, die so denken, kaum eine Kirche von innen sehen. Vielleicht zu Allerheiligen oder am Palmsonntag. Ich gehe halbwegs regelmäßig in Messen und wurde dafür als „ja erst“ Dreißigjähriger schon oft belächelt, als seltsam angesehen, ja sogar beschimpft. Ich, als absoluter Sportmuffel, finde es oft interessant, wie manche – beinahe kultisch – Sportarten oder ihren Lieblingsclub verehren. Sicherlich löst Sport das Christentum nicht ab. Aber es scheint, als hätte die Kirche halt weniger Fans, und viele glauben anstatt an Gott wohl lieber an den Islam als Generalsündenbock. Unreflektierte Hetze trennt und schadet nur, Sport hingegen verbindet viele und vieles. Schade, dass das der Kirche oft nicht gelingt. Schade aber auch, dass angeblich im kommenden und darauffolgenden Jahr der Linz-Marathon ausgerechnet an einem Palmsonntag stattfinden soll. Ich denke nicht, dass dieses Event eine „Konkurrenz“ zum Messgang ist, eher, dass das ohnehin verschiedene „Zielgruppen“ anspricht. Aber in sehr vielen Linzer Pfarren sind Palmbusch-Prozessionen dadurch nicht möglich, sind doch fast alle Straßen für den Lauf reserviert und gesperrt – abgesehen von den ebenfalls gesperrten Straßen und Öffis, um überhaupt hinzukommen, wo vielleicht ein Mini-Umzug zwischen Absperrgittern, Bühnen und von Plastikbechern zugemüllten Seitengassen stattfinden könnte. Der Termin zu Palmsonntag ergibt sich durch andere internationale Läufe. Dass die Veranstalter und die Stadtpolitik aber angeblich nicht einmal versuchen, der Tradition des Palmbusch-Umzuges etwas Platz zu geben, ist wirklich schade! Hunderte Linzer/innen werden daran gehindert, ihre Religion und Tradition ausüben zu können. Und die Moslems? Sie sind daran nicht schuld!
Egon Hauer, Linz-Christkönig
Zum Leserbrief „Frieden schaffen“, Nr. 13
Herr Rudolf Danninger meint, der türkische Präsident nutze die Syrien-Kriegswirren, um die ihm verhassten Kurden zu schwächen. Meiner Meinung nach würde Erdogan auch ohne die Kriegswirren die Kurden im eigenen und in den Nachbarländern bekämpfen, wo immer ihm das als möglich erscheint. (...) Dass ein wirtschaftlicher Druck durch Nichtreisen in die Türkei die Pläne dieses Semidemokraten durchkreuzen würde, das kann ich mir bei seiner Einstellung, gefußt auf die Wurzeln der islamischen Religion, nicht vorstellen. Erdogan führt Kriege um des absolutistischen Mottos willen: „Der Staat bin ich!“
Karl Glaser, St. Peter am Hart
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